V3: Awareness

• also einer Gruppe, die auch außerhalb von Landesmitgliederversammlungen ansprechbar ist und Veranstaltungen mit begleitet.

Aufgaben des Awareness-Team:

• Das Team achtet auf eine angenehme Atmosphäre. Es geht darum, dass sich alle Menschen wertgeschätzt und anerkannt fühlen. Das Awareness-Team reagiert auch auf wenig respektvolles, unfaires, verletzendes bis diskriminierendes Verhalten.

• Das Team entscheidet je nach Situation, wie mit solchem Verhalten umzugehen ist. Es hat die Möglichkeit, Personen bei stark verletzendem oder gefährlichem Verhalten einer Veranstaltung zu verweisen.

• Das Team bemüht sich, die (psychische) Belastung der Aktiven in einem für die einzelne Person verträglichem Maß zu halten. Das gilt natürlich auch für das Team selber.

• Das Awareness-Team ist jederzeit ansprechbar für alle Anwesenden einer Veranstaltung. Dabei ist es egal, ob diese Personen Mitglied der Grünen Jugend sind oder nicht.

• Wenn möglich, ist das Awareness-Team bei Veranstaltungen der Grünen Jugend NRW dabei und begleitet diese. Sie kann hierfür auch Personen benennen, die nicht im Awareness-Team sind.

• Das Team kann grundsätzlich an allen Treffen und Veranstaltungen aller Gruppen der Grünen Jugend NRW teilnehmen. Z.B. wenn sie darum gebeten werden oder es selber für sinnvoll halten. Es braucht gewichtige Gründe, um Mitglieder des Awareness-Teams von Treffen auszuschließen. Im Streitfall muss das Schiedsgericht hierüber entscheiden.

• Das Awareness-Team ist auch außerhalb und unabhängig von Veranstaltungen ansprechbar. Personen können sich auch wegen Erlebnissen ohne Zusammenhang mit einer Veranstaltung an das Team wenden.

• Menschen, die selber ungute Erfahrungen gemacht haben oder solche beobachtet haben, können sich an das Awareness-Team wenden.

• Das Team berät und unterstützt die betroffenen Personen vertrauensvoll. Dabei sind sich die Mitglieder eigener Vorurteile möglichst bewusst – es soll ein möglichst Diskriminierungs-freier und sicherer Rahmen geschaffen werden.

• Gemeinsam mit Betroffenen überlegt das Team, was diese brauchen. Zum Beispiel welche Schritte sie sich wünschen oder welche helfen könnten, um die Situation zu verbessern. Wenn Betroffene dies möchten, kann das Team zwischen beteiligten Personen vermitteln.

• Das Team ist sich aber auch eigener Grenzen bewusst. So verweist es bei Bedarf an professionelle Stellen oder Beratungsangebote.

• Das Awareness-Team erstellt eine anonyme Statistik, welcher Kategorie die Vorfälle zu zuordnen sind. Welche Kategorien das sind, entscheidet das Awareness-Team selber.

• Diese Statistik und die der Anlaufstelle werden öffentlich zugänglich gemacht und auf Landesmitgliederversammlungen als Tagesordnungs-Punkt behandelt.

• Beispielhafte Vorfälle, bei denen sich Personen an das Awareness-Team wenden können:

• erlebte Diskriminierung jeder Art – auch wenn sich Betroffene nicht sicher sind, dass es Diskriminierung war

• Unwohl-Sein, entmutigende und als "ungut" empfundene Erfahrungen.

• Sich-Ausgeschlossen-Fühlen

• Gewalt jeder Art

• erlebtes Mobbing oder wenn die Personen sich fragen, ob es Mobbing ist

• Überlastung durch das politische Engagement
  • Hier kann das Team gemeinsam mit den Betroffenen zum Beispiel überlegen, an welcher Stelle diese zurückschrauben (/rw) und Verpflichtungen abgeben können.

• Ebenso weitere Umstände des politischen Engagements, unter denen die psychische Gesundheit leidet

• jegliche Erfahrungen, die die Motivation für politisches Engagement senken

• Machtmissbrauch oder wenn die Personen sich fragen, ob es Machtmissbrauch war

• Alle Erfahrungen, die eigene Grenzen verletzt oder überschritten haben

• Darüber hinaus berät das Awareness-Team auch bei allen Vorfällen, um die sich auch die Anlaufstelle bei erlebter Diskriminierung kümmert

• Beim Awareness-Team werden im Unterschied zur Anlaufstelle bei erlebter Diskriminierung nicht automatisch alle Vorfälle detailiert protokolliert. Die Vorfälle werden erstmal nur nur einer Kategorie zugeordnet. Wenn Betroffene dies wünschen, kann das Awareness-Team auch Vorfälle dokumentieren oder an die Anlaufstelle weitergeben.

• In Anbetracht der großen Anzahl von Veranstaltungen soll dieses Awareness-Team aus mindestens 6 Personen bestehen.

• Es ist erklärtes Ziel, dass im Awareness-Team Personen mit verschiedenen Diskriminierungserfahrungen sind.

• Das Awareness-Team organisiert mit Unterstützung des Landesvorstandes Workshops zur eigenen Weiterbildung. Hierbei liegt ein Fokus auf (Anti-)Diskriminierung und in besonderer Weise auf weniger bekannten Diskriminierungsformen wie Klassismus oder Ableismus. Die Workshops können auch die Fähigkeiten des Awareness-Team, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben brauchen, schulen. Dazu gehören zum Beispiel: die Fähigkeiten zu beraten, an professionelle oder andere Beratungsstellen zu verweisen sowie zur Vermittlung zwischen Konfliktparteien.

• Der bestehende Awareness-Paragraf, der zu Beginn von Veranstaltungen (z.B. bei einer Landesmitgliederversammlung) vorgelesen wird, ist um Ableismus und Klassismus zu ergänzen. Das neu gegründete Awareness-Team diskutiert dann, ob darüber hinaus weitere Formen von Diskriminierung mit aufgenommen werden sollten. Auch die Schreibgruppe des Satzungs-Status (siehe weiter unten) zur verbindlichen Umsetzung eines Awareness-Teams soll die Umformulierung des Awareness-Paragrafen prüfen. Insbesondere eine positivere Formulierungsweise, also, welches Verhalten alles gewünscht ist, soll nach Möglichkeit etabliert werden. Die "Netiquette", "Richtlinien für einen guten Umgang miteinander", der Grünen Jugend Brandenburg (Stand: Juni 2021) soll als Vorbild für eine Umformulierung dienen.