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V2: Stabile Verbandsstrukturen für die Zukunft – Prüfauftrag an den Landesvorstand

Diese Tabelle beschreibt den Status, die Antragstellerin und verschiedene Rahmendaten zum Antrag
Rahmendaten zum Antrag
Veranstaltung:Landesmitgliederversammlung Frühjahr 2024
Tagesordnungspunkt:8. Verschiedene Anträge
Antragsteller*in:Landesvorstand (dort beschlossen am: 09.03.2024)
Status:Eingereicht
Verfahrensvorschlag:Abstimmung (Angenommen)
Angelegt:09.03.2024, 21:41
Antragshistorie:
Version 1(09.03.2024)
Version 2(07.04.2024) Änderungen anzeigen

Antragstext

Die Landesmitgliederversammlungen unseres Verbandes sind in den vergangenen
Jahren immer weiter gewachsen. Mittlerweile nehmen regelmäßig bis zu 200
Personen teil. Es ist toll, dass wir als Verband wachsen und das Interesse an
unseren Landesveranstaltungen groß ist. Gleichzeitig stellt uns das auch vor
enorme Herausforderungen: Denn während wir wachsen, steigen auch die
Anforderungen an unsere Veranstaltungen selbst. Insbesondere die für die Planung
und Durchführung erforderlichen finanziellen und organisatorischen Kapazitäten
stoßen an ihre Grenzen: Während wir noch 2017 eine Landesmitgliederversammlung
mit etwa 7.000€ durchführen konnten, sind die Kosten für Unterkunft, Verpflegung
und Tagungsräume bis heute drastisch angestiegen. Diesmal bezahlen wir für
unsere Frühjahrs-Landesmitgliederversammlung 36.000€. Das ist im Schnitt ein
Anstieg um 340%. Allein im Vergleich zum Vorjahr müssen wir für dieses Jahr mit
Mehrausgaben von über 44% nur für die beiden LMV-Wochenenden kalkulieren,
während unsere Einnahmen im selben Zeitraum nur um knapp 4% angestiegen sind.
Hier treffen uns Inflation und Preissteigerungen hart.

Das stellt uns vor existenzielle Fragen, denn unsere finanziellen Möglichkeiten
sind schlichtweg ausgereizt. 2025 werden wir uns aller Voraussicht nach zwei
dreitägige Landesmitgliederversammlungen, wie wir sie gewohnt sind, nicht mehr
leisten können. Denn während die Preise der Häuser weiter ansteigen werden, tut
es unser Haushalt perspektivisch nicht. Wir als Landesvorstand und gesamter
Verband stellen immer wieder fest, dass unsere Landesmitgliederversammlungen
unseren eigenen Ansprüchen nicht genügen - gerade in Fragen von
Barrierefreiheit, den räumlichen Gegebenheiten und dem Erlebnis für die
Teilnehmer*innen. Das wollen wir so nicht weiter hinnehmen. Deshalb wollen wir
uns als GRÜNE JUGEND NRW fragen, wie unsere Landesmitgliederversammlungen mit
sicheren Ressourcen und als attraktive Veranstaltungen zukunftsfähig angeboten
werden können.

Prüfauftrag & Kriterien

Dafür beauftragt die Landesmitgliederversammlung der GRÜNEN JUGEND NRW den
Landesvorstand zu prüfen, wie die Landesmitgliederversammlungen gestaltet werden
können. Dabei sollen die folgenden Kriterien besonders in den Blick genommen
werden:

  • Wir wollen eine demokratische Entscheidungsfindung als Verband, bei der
    alle Mitglieder die Möglichkeit haben, sich aktiv einzubringen und an
    Debatten zu beteiligen!     Landesmitgliederversammlungen sind dabei der Ort,
    an dem Entscheidungen final getroffen werden. Doch Debatten im Verband
    müssen bereits davor stattfinden, um eine breite Beteiligung zu
    ermöglichen.

  • Wir wollen so inklusive Veranstaltungen wie möglich, an denen alle
    entsprechend ihren Bedarfen teilnehmen können und sich wohlfühlen.     Das
    betrifft sowohl Fragen von Barrierefreiheit, aber auch
    Jugendschutzkonzepte. Ebenso soll die Teilnahme mit möglichst geringen
    finanziellen Hürden verbunden sein und hohe Teilnahmebeiträge vermieden
    werden.

  • Wir wollen, dass unsere Landesmitgliederversammlungen mit einer sicheren
    und nachhaltigen Finanzierung gut planbar stattfinden können.    Die
    organisatorischen Kapazitäten vom Landesvorstand und der
    Landesgeschäftsstelle sollen nicht weiter überreizt werden.     Die hohen
    Kosten und der organisatorische Aufwand schränken uns als Verband
    letztlich in der weiteren politischen Arbeit ein.

  • Wir wollen, dass unsere Landesmitgliederversammlungen ein
    Verbandshighlight bleiben, auch in die Öffentlichkeit hinein!     Denn rund um
    die Landesmitgliederversammlungen erreichen wir mit unseren Positionen und
    Forderungen eine Öffentlichkeit über die GRÜNE JUGEND NRW hinaus.

Ablauf & Beteiligung des Verbandes

Der Landesvorstand soll dafür zunächst in Phase 1 mögliche Planungsoptionen
ausarbeiten. Diese werden anhand der oben genannten Kriterien evaluiert. Über
den Arbeitsstand und die Ergebnisse der Prüfung informiert der Landesvorstand
bis zur Sommerpause.

Nach der Sommerpause sollen in Phase 2 die Ergebnisse in den Verband getragen
und erste Diskussionsräume eröffnet werden. Dafür nutzen wir insbesondere die
bestehenden Schnittstellen zwischen der Landes- und Kreisverbandsebene, wie die
Kreisverbands-Landesverbands-Treffen und die Ämtervernetzungen. Den
Kreisvorständen kommt in dieser Zeit die Verantwortung zu, die Mitgliedschaft
vor Ort informiert zu halten und Stimmungen in den Kreisverbänden aufzunehmen
und weiterzutragen.

Schließlich folgt Phase 3, in der niedrigschwellige Beteiligungsformate sowohl
in den Kreisverbänden, wie auch von Landesebene aus angeboten werden. Der
Landesvorstand schafft hier Angebote, die der Breite des Verbandes eine
Teilnahme an der Diskussion über die zukünftige Gestaltung der
Landesmitgliederversammlung ermöglichen. Ebenso soll er Kreisvorstände dabei
unterstützen, diese Debatte vor Ort zu führen.

In Phase 4 erfolgt schließlich basierend auf der vorangegangenen Debattenphase
die Entscheidungsfindung und Beschlussfassung. Auf der
Landesmitgliederversammlung im Herbst 2024 soll der Landesvorstand umfassend
über die Ergebnisse des Prüfauftrages wie auch die vorangegangene Diskussion im
Verband berichten. Auf dieser Grundlage trifft die Landesmitgliederversammlung
im Herbst 2024 eine Entscheidung darüber, wie die Landesmitgliederversammlungen
ab dem Verbandsjahr 2025 ausgestaltet werden sollen. Der Landesvorstand wird mit
der organisatorischen Vorbereitung verschiedener Optionen für das Jahr 2025
beauftragt. Ebenso soll der Landesvorstand den Entscheidungsprozesses vor und
auf der Landesmitgliederversammlung im Herbst sinnvoll strukturieren.

Begründung

Die Landesmitgliederversammlungen sind laut Satzung das wichtigste beschlussfassende Gremium in der GRÜNEN JUGEND NRW. Sie stellen im Frühjahr und im Herbst wichtige Highlights im Verbandsleben dar. Neben den Wahlen des Landesvorstandes, von Delegierten und Teams, der Beschlussfassung weiterer Anträge, des Haushalts und des Arbeitsprogramms werden unsere Landesmitgliederversammlungen durch ein breites Bildungsprogramm umrahmt, welches zusätzlich zur Versammlung angeboten wird.

Mit der über die vergangenen Jahre gewachsenen Mitgliederzahl und damit auch einer stark gewachsenen Teilnehmendenzahl auf unseren Landesmitgliederversammlungen, sehen wir uns mit einer großen Herausforderung konfrontiert. Denn gleichzeitig sind auch die Kosten für Unterbringung, Tagungsräume und Verpflegung enorm angestiegen. Das liegt sowohl an den generell größeren Veranstaltungen, aber vor allem auch an den drastischen Preissteigerungen. Die Frühjahrs-LMV in Köln kostet mehr als 36.000€. Insgesamt werden wir 2024 für die Landesmitgliederversammlungen über 65.000€ ausgeben. Das sind enorme Summen! Schon jetzt machen diese Kosten über 50% aller Ausgaben für Veranstaltungen aus, die wir im Verbandsjahr durchführen - also neben dem Winter- und Sommercamp, unseren Kreisverbands-Landesverbands-Treffen, Vernetzungs- und Förderangeboten.

Das Problem dabei ist: Die Preise werden weiter steigen, während unsere Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen, Mitteln aus dem staatlichen Ring politischer Jugend, sowie Zuschüsse der Partei nicht im gleichen Maße steigen. Auch wenn eine mittelfristige Haushaltsplanung über die kommenden Jahre schwer vorhersehbar ist, können wir Stand jetzt mit keinen großen Steigerungen in unseren Gesamteinnahmen rechnen. Für Landesmitgliederversammlungen beantragen wir schon jetzt das Maximum an möglichen Zuschüssen über den Ring politischer Jugend. Zusätzlich haben wir schlichtweg kein Einsparpotential, wenn wir möglichst vielen Mitgliedern eine gleichberechtigte Teilnahme ermöglichen wollen, die nicht an einen hohen Teilnahmebeitrag oder gar selbstorganisierte Übernachtung und Verpflegung gekoppelt ist.

Dazu kommt: Mit der Größe unserer Landesmitgliederversammlungen kommen nur noch einige wenige Häuser in NRW für uns in Frage. Allein die drei Jugendherbergen in Düsseldorf, Köln und Xanten sowie das Salvador-Allende-Haus in Oer-Erkenschwick haben derzeit noch ausreichend Kapazitäten. Zeitgleich haben aber auch diese Häuser hohe und perspektivisch weiter steigende Preise. Ebenso erfüllen diese Orte unsere Ansprüche an gute und inklusive Tagungs- und Unterbringungsmöglichkeiten nicht. Unsere finanziellen Ressourcen begrenzen so unseren Anspruch, Veranstaltungen so attraktiv und zugänglich wie möglich zu gestalten und auch das Verbandsleben über die Landesmitgliederversammlungen hinaus aufrechtzuerhalten.

Im Jahr 2025 werden wir uns aller Voraussicht nach zwei dreitägige Landesmitgliederversammlungen, so wie wir sie momentan kennen, nicht mehr leisten können. Damit stehen wir vor einer existenziellen Frage, denn die Landesmitgliederversammlungen sind satzungsgemäß und für unsere Verbandsdemokratie sehr relevant. Doch wenn wir uns diese Veranstaltungen nicht mehr leisten können, trifft das die Funktionsfähigkeit des Verbandes ins Herz.

Tun wir nun nichts und gehen einfach ins Jahr 2025, wären wir aller Voraussicht nach gezwungen, bei unseren Landesmitgliederversammlungen drastisch finanzielle Kürzungen vorzunehmen und damit sowohl die Zugänglichkeit, als auch die Beschlussfindung im Verband zu beeinträchtigen. Vor diesem Hintergrund halten wir es für nötig, mögliche Gestaltungsoptionen zu prüfen und eine Diskussion über die Zukunft der Landesmitgliederversammlungen anzustoßen, mit der wir gestärkt und auf sicherer Planung stehend ins Jahr 2025 gehen können.

Gehe zu Zeile:

Änderungsanträge

  • V2-034 (Arbeitskreis für Inklusion und gegen Ableismus (dort beschlossen am: 02.04.2024), Modifiziert übernommen)
  • V2-071 (Arbeitskreis für Inklusion und gegen Ableismus (dort beschlossen am: 02.04.2024), Behandelt)
  • V2-079 (Koi Katha Blaeser, Behandelt)