| Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung Herbst 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 8 Verschiedene Anträge |
| Antragsteller*in: | Mara Kleine |
| Status: | Erledigt durch: V11-028: Klimaneutralität 2040 - unserer Zukunft schützen! |
| Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: V11-028 |
| Eingereicht: | 27.10.2025, 17:24 |
V7: Gasbohrungen vor Borkum verhindern - NRW muss Verantwortung übernehmen!
Antragstext
Vor Borkum, nur 200m entfernt vom Weltnaturerbe Wattenmeer, bohrt der
niederländische Konzern One Dyas in der Nordsee nach dreckigem Erdgas. Das
Gasfeld befindet sich je zur Hälfte unter der niederländischen und der deutschen
Nordsee.
Die Gasbohrungen vor Borkum sind katastrophal für das Wattenmeer, die
Meerestiere, Borkum, die Energiewende und unser Klima.
Gas ist eine fossile Sackgasse und ein absoluter Klimakiller - fossiles Gas
besteht hauptsächlich aus Methan, einem Treibhausgas, das in einem Zeitraum von
20 Jahren 84-mal stärker wirkt als CO2.
Weniger als 1% des Gasverbrauches in Deutschland würden mit diesen Gasbohrungen
abgedeckt werden: Für die Versorgungssicherheit ist dieses Gas also vollkommen
unbedeutend.
Gleichzeitig haben die Gasbohrungen massive Auswirkungen auf das maritime
Ökosystem: Schwermetalle und toxische Stoffen werden ins Meer geleitet, der
Meeresboden könnte sich um mehrere Zentimeter absenken und schadet den Riffen
und der Unterwasserlärm beeinträchtigt Tiere und kann zu anhaltenden, starken
Belastungen & körperliche Schäden und sogar zum Tod führen.
Außerdem bergen die Gasbohrungen, durch das Absenken des Meeresbodens, die
Gefahr von Erdbeben und diese könnten auch Auswirkungen auf die Trinkwasserblase
von Borkum haben und schaden dem Tourismus.
Klar ist: Es darf keine weiteren Gasbohrungen mehr geben - vor Borkum und
nirgendwo! Die Zukunft ist erneuerbar. Lasst uns die Klimakrise nicht weiterhin
zum eskalieren bringen, sondern uns für intakte Lebensgrundlagen und eine
bezahlbare und sozial gerechte Energieversorgung für alle einsetzen.
Deshalb hat die Grüne Jugend diesen Sommer zusammen mit Fridays for Future,
Umweltverbänden und vielen Grünen auf Borkum gegen diese Gasbohrungen
demonstriert und jetzt gibt es die einmalige Chance, die Gasbohrungen vor Borkum
im Bundesrat zu stoppen: Das Unitarisierungsabkommen zwischen Deutschland und
den Niederlanden, was die völkerrechtliche Grundlage für die
grenzüberschreitende Förderung darstellt, ist ein Vertragsgesetz und braucht
deshalb die Zustimmung vom Bundesrat und vom Bundestag (siehe dazu Art. 56 Abs.
2 S. 1 GG i.V.m. Art. 84 Abs. 1 S. 5 und 6 GG).
Die Landesregierungen mit grüner oder linker Beteiligung haben die absolute
Mehrheit im Bundesrat und damit die Möglichkeit, zusammen die Gasbohrungen vor
Borkum zu verhindern.
Nordrhein-Westfalen hat deshalb die einmalige Chance die Gasbohrungen vor Borkum
zu verhindern und sich gegen das fossile Rollback der Bundesregierung zu
stellen. Nur wenn alle Bundesländer mitziehen, können die Gasbohrungen gestoppt
werden!
Wir, als Grüne Jugend NRW stehen klar an der Seite von Umweltverbänden und der
Klimabewegung und fordern die Bundesratsmitglieder von Bündnis 90 die Grünen,
vor allem die Bundesratsmitglieder aus NRW, dazu auf gegen das
Unitarisierungsabkommen im Bundesrat zu stimmen oder sich zu enthalten und damit
die Gasbohrungen vor Borkum zu verhindern.