Veranstaltung: | Herbst-Landesmitgliederversammlung 2018 der GRÜNEN JUGEND NRW |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 4.4.5 Wahl der Beisitzerinnen (2 Plätze) |
Antragsteller*in: | Laura Steeger |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 20.10.2018, 15:00 |
L3: Bewerbung als Beisitzerin - Laura Steeger
Beschreibung
Ihr Lieben,
in den letzten Wochen und Monaten haben wir als Verband gezeigt, was wir alles auf die Beine stellen können. Ob bei der Demo gegen das Polizeigesetz in Düsseldorf, im Hambacher Wald, in Berlin bei #unteilbar oder bei den zahlreichen Aktionen unter #wirsindmehr. Es war ein aktivistisches Jahr für uns!
Wir haben gezeigt, dass jung-grüne linke Forderungen in der Gesellschaft ernst genommen werden.
Aber der Kampf, um eine ökologischere und tolerantere Gesellschaft ist noch lange nicht gewonnen.
Gegen Faschismus und Antifeminismus
Nächstes Jahr steht die Europawahl an und antieuropäische Bewegungen setzen alles daran die Zeit zurück zu drehen und Europa in den Rückschritt zu drängen. Aber nicht nur auf europäischer Ebene geht ein Rechtsruck durch die Gesellschaft. Als im September ein Trauermarsch der rechten Szene in Mönchengladbach, ganz nach dem Vorbild in Chemnitz, ausgerufen wurde, hat dies gezeigt, dass rassistische und faschistische Symbolhandlungen in jeder Kommune möglich sind. Wir dürfen die Augen vor solchen Aktionen nicht verschließen und erkennen, dass Rassismus ein gesellschaftliches Problem ist.
Je lauter die rechten Stimmen auf der Straße und in den Parlamenten werden, desto aggressiver wird auch der Ton gegenüber Frauen. Das dürfen wir nicht so stehen lassen. Eine klare Kante gegen Faschismus und Rassismus zu zeigen, heißt auch, sich entschieden gegen antifeministische Politik zu stellen. Wir feiern dieses Jahr 100 Jahre Frauenwahlrecht. Doch wir müssen in Zukunft noch weiter kämpfen, damit wir noch viele weitere Meilensteine der Frauenrechtsbewegung feiern können. Noch immer wird der Gleichstellung aller Geschlechter Hürden in den Weg gelegt. Ob ein nicht zeitgemäßer und frauenfeindlicher §219a oder der klägliche Antrag der AfD auf Abschaffung der Ehe für alle. Es gibt noch viel zu tun, um jede*m begreiflich zu machen, dass feministische Ziele auch menschliche Ziele sind.
Keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit
Wenn die schwarz-gelbe Landesregierung immer wieder auf eine leistungsorientierte Gesellschaft pocht, in der jeder Mensch nur als Produktionsmaschine angesehen und jegliches individuelles Arbeitstempo ignoriert wird, dann ist dies weder produktiv noch gesund. Immer mehr Menschen, egal welchen Alters, leiden in ihrem Leben an psychischen Erkrankungen und werden in ihrer Suche nach Hilfe allein gelassen.
Wir müssen uns dafür stark machen, dass Depressionen nicht mehr länger stigmatisiert werden und dass die Suche nach professioneller Hilfe nicht durch bürokratische und finanzielle Hürden erschwert wird. Die ewige Wartezeit auf einen Termin ist oft Zeit, die viele nicht haben. Bei einer psychischen Erkrankung ist schnelle Hilfe gefragt.
Politik für jede*n
Als Kind aus einer Arbeiter*innenfamilie setze ich mich dafür ein, dass jede*r die gleichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhält. Wenn ich nächstes Jahr meinen Bachelorabschluss mache, dann ist das für meine Familie eine Besonderheit. Jedoch sollte dies nicht so sein. Ein Studienabschluss sollte in keinem Hierarchieverhältnis zu einer Ausbildung stehen. Ich will mich im neuen Landesvorstand dafür einsetzen, dass jede*r einen angemessenen Zugang zu den Themen findet, die sie*ihn interessiert. Unsere Inhalte sollten stärker sein, als eine komplizierte Sprache.
Grüne Politik ist keine Politik für die akademische Oberschicht!
Für diese Ziele möchte ich mit euch kämpfen und hoffe auf euer Vertrauen für ein weiteres Jahr als Beisitzerin im Landesvorstand der Grünen Jugend NRW.
Wenn ihr noch Fragen zu meiner Bewerbung oder zu meiner bisherigen Arbeit im Landesvorstand habt, meldet euch gerne bei mir unter laura.steeger@gj-nrw.de.