Veranstaltung: | Herbst-Landesmitgliederversammlung 2018 der GRÜNEN JUGEND NRW |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 4.4.4 Wahl der politischen Geschäftsführung |
Antragsteller*in: | Kay Wilhelm Mähler |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 11.10.2018, 14:29 |
L1: Kay Wilhelm Mähler
Beschreibung
Ihr Lieben,
mir wurde vor Kurzem eine Frage gestellt: Wo warst du eigentlich bei der Großdemo am Hambacher Wald?
Diese Frage hat mich ein wenig ins Grübeln gebracht – denn die Antwort steht eigentlich dafür, wie mein Engagement im vergangenen Jahr war und wie ich meine Aufgabe als politischer Geschäftsführer wahrnehme. Ich betreute den Shuttlebus der GRÜNEN JUGEND NRW, der zwischen Düren und der Großdemo pendelte. Ich führte währenddessen Gespräche mit der Polizei, beantwortete Fragen der Fahrgäste und sammelte Spenden, um den Bus zu refinanzieren.
Sinnbildlich spricht die Antwort für sich, denn ich begreife mich als die Unterstützung aus dem Hintergrund, die anderen bei ihrem politischen Handeln unterstützt. Diese Arbeit ist vielleicht nicht immer sichtbar. Aber wenn sie fehlt, fällt es auf. Das Organisatorische ist politisch – und ohne Organisation ist nur schwer Politik möglich.
Mir hat das vergangene Jahr viel Spaß gemacht. Es wurden viele Projekte durchgeführt, die die GRÜNE JUGEND NRW ein Stückweit besser gemacht haben. Viele Veranstaltungen, wie Seminare, Workshops oder Diskussionen fanden statt. Unsere Landesmitgliederversammlungen waren gut besucht und stellten teilweise Rekorde auf. Sie waren Orte für politische Debatten, aber auch um neue Menschen kennenzulernen und sich selbst weiterzubilden.
Die organisatorische Arbeit im letzten Jahr hat mir sehr, sehr viel Spaß gemacht. Ich möchte weiterhin politisches Engagement unterstützen und ermöglichen. Das ist mein Beitrag zur Veränderung der politischen Umstände – und diesen Beitrag möchte ich gerne weiter leisten! Deswegen kandidiere ich für ein weiteres Jahr, als euer politischer Geschäftsführer!
GRÜNE JUGEND NRW verbessern und politisieren – damit wir noch schlagkräftiger werden!
Nach dem Blick nach hinten, möchte ich jetzt aber auch den Blick nach vorne richten. Als Teil der Arbeitsgruppe Perspektiven habe ich in vielen Wochenendsitzungen die Art und Weise wie die GRÜNE JUGEND arbeitet analysiert. Dabei habe ich auch immer parallelen in der Arbeitsweise der GRÜNEN JUGEND NRW erkannt.
Ziel der Arbeitsgruppe Perspektiven ist die Veränderung des Verbandes, hin zu einem inklusiven, schlagkräftigen und politisierenden GRÜNEN JUGEND. Viele der Vorschläge der Arbeitsgruppe können wir uns auch hier in Nordrhein-Westfalen zu Herzen nehmen – denn an vielen Stellen haben wir mit den gleichen Problemen zu kämpfen.
Warum laufen Debatten in unserem Verband so schleppend? Warum sind unsere Seminare kaum besucht? Was ist eigentlich die Aufgabe der unterschiedlichen Gremien? Warum gibt es eigentlich kaum Zusammenarbeit zwischen den Basisgruppen? Wie
Etablierte Machtstrukturen dürfen uns nicht länger im Weg stehen, wenn es darum geht unseren Verband zu einem Ort zu machen, in dem sich Neumitglieder willkommen fühlen und gleich mitmachen können. Wenn es darum geht, mehr politische Bildung für unsere Mitglieder zu organisieren. Und vor allem wenn es darum geht, eine Ideenwerkstatt für politische Positionen zu sein.
Wir müssen den Mut haben, uns selbst zu verändern. Nur so können wir schlagkräftiger werden. Schlagkräftig darin, unsere Position nach Außen zu vertreten. Schlagkräftig, um auf der Straße politisch Haltung zu zeigen. Und schlagkräftig darin, neue Menschen beim Kampf für eine bessere Welt mitzunehmen.
Jung-grüne Positionen in die Räte tragen!
Jetzt ist auch die Zeit, selbst politisch Hand anzulegen. 2020 werden die Räte in NRW neugewählt. Grüne Fraktionen in den Räten sind oft auch die ältesten Fraktionen. Viele grüne Verordneten hören auf – aber Nachwuchs gibt es bisher kaum.
Unsere Positionen müssen auch immer kommunalpolitisch begriffen werden. Vor Ort, in den Städten und Kommunen, ist grüne Politik sehr wichtig! Hier geht es um die Jugendzentren, die geschlossen werden. Es geht um die Studi-Wohnheime, die teurem Investment-Projekten weichen müssen. Es geht um die Parkanlage, die die grüne Lunge der Stadt ist. Hier geht es um die Sportanlage, die seit Jahren nicht mehr gepflegt wird. Und es geht darum, wie Jugendliche und junge Erwachsene politisch Berücksichtigung finden.
Deshalb müssen wir unsere Basisgruppen vor Ort auf die kommenden Wahlprogramm-Prozesse vorbereiten. Wir müssen auch junge Menschen für das Mandat begeistern und auf eine Kandidatur vorbereiten. Diese Aufgabe ist im kommenden Jahr die wichtigste Aufgabe des Landesverbandes.
Als sachkundiger Bürger der Stadt Bonn habe ich einen Eindruck von der Kommunalpolitik. Als politischer Geschäftsführer möchte ich diesen Prozess mitgestalten und Basisgruppen auf die kommenden Kommunalwahlen vorbereiten. Dazu müssen wir Seminare und Workshops veranstalten, aber auch die Vernetzung und die gegenseitige Unterstützung der Basisgruppen ausbauen.
Jung-grüne Positionen auf die Straße tragen – Kampagnen durchführen!
Immer mehr junge Menschen kommen zur GRÜNEN JUGEND und wollen sich engagieren. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 1.000 Menschen Mitglied bei der GRÜNEN JUGEND. Auch in der GRÜNE JUGEND NRW verzeichnen wir einen enormen Mitgliederzuwachs. Mehr und mehr junge Menschen erkennen, dass wir eine ökologischere, eine sozialere und eine freie Gesellschaft brauchen – dass sich also etwas ändern muss!
Dieses Engagement müssen wir mit aufnehmen. Dabei reicht es nicht Neumitglieder in unsere Organisationsstrukturen miteinzubinden. Wir müssen auch Möglichkeiten aufzuzeigen, für die eigenen politischen Forderungen draußen in der Öffentlichkeit einzustehen.
Deshalb brauchen wir mehr Kampagnen in der GRÜNEN JUGEND. Sei es vom Bundesverband oder dem Landesverband aus, oder auch von vor Ort in den Städten und Gemeinden. Denn auch Basisgruppen müssen in die Form gebracht werden, eigene Kampagnen zu entwickeln und durchzuführen.
Gerade im nächsten Jahr steht eine sehr wichtige Kampagne an. Zur Europawahl kämpfen wir für ein starkes Europa! Für offene Grenzen und gegen Nationalismen. Für ein Europa, welches verdammt nochmal keine Menschen ertrinken lässt!
Ich kandidiere für ein weiteres Jahr, weil ich euch bei diesen Dingen im nächsten Jahr unterstützen möchte. Sowohl politisch, als auch (und vor allem) organisatorisch freue ich mich auf das kommende Jahr. Lasst uns kämpfen – für ein besseres Europa, für mehr jung-grün in den Räten und für eine bessere GRÜNE JUGEND. Ich würde mich sehr über eure Stimme freuen.