Die Ursprungsfassung empfand ich als zu pauschal
Verschiedene Anträge: | Die Stadt gehört uns allen - Queerfeministische Stadtplanung jetzt! |
---|---|
Antragsteller*in: | Patrick Voss |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
Eingereicht: | 29.06.2021, 23:23 |
Verschiedene Anträge: | Die Stadt gehört uns allen - Queerfeministische Stadtplanung jetzt! |
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Antragsteller*in: | Patrick Voss |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
Eingereicht: | 29.06.2021, 23:23 |
Zum alltäglichen Leben gehören auch Freizeit und Erholung. Während im ländlichen Raum viel Natur zu finden ist, die aber keine gute Anbindung herrschtoft nur schlecht mit dem ÖPNV erreichbar ist, ist in der Stadt weniger Natur aber oftmals ein diverses Angebot an kulturellen Veranstaltungen vorhanden. Das Ziel muss sein, dass sowohl auf der Stadt als
Schauen wir uns in den Innenstädten um oder auf dem Land. Es fällt zwar nicht
sofort auf, aber doch es ist allgegenwärtig. Mobilität und Planung von Städten
und Dörfern ist auf die Bedürfnisse von sogenannten traditionellen Familien mit
dem Cis-Mann als Alleinverdiener zugeschnitten. Andere Lebensmodelle kommen in
der Stadtplanung nicht vor. Die gesamte Planung ist auf den Weg zum 40 Stunden
Jobdes Alleinverdieners ausgerichtet. Dazu gehören riesige Straßen mit mehreren
Spuren, Ampelschaltung, die nur auf den motorisierten Individualverkehr
ausgerichtet ist, und wenige Querverbindungen innerhalb der Stadt oder des
Dorfes.
Zustande kommt das, weil die Planungen geprägt sind von einem kapitalistischen,
cis-männlichen und weißen Blick. Die Verkehrsplanung und die Städteplanung wird
in den allermeisten Fällen von Cis-Männern geprägt, Deutschland hattenoch nie
eine Verkehrsministerin und das jetzige Verkehrsministerium ist geleitet von
Andi Scheuer und vier Staatssekretär*innen, gerade mal eine ist eine FINTA*
Person (Frauen/Inter/Nichtbinäre/Trans/Agender* Person).
Doch wie können wir diese Logik aufbrechen? Eine Stadtplanung ausgerichtet auf
die Bedürfnisse aller, insbesondere auf marginalisierte Gruppen, wie FINTA*
Personen oder queere Personen ist nötig. FINTA* Personen tragen einen größeren
Anteil an Care-Arbeit, wie Einkaufen oder Kindererziehung. Dafür sind deutlich
mehr Querverbindungen nötig, die oftmals wenig mit den Hauptverkehrsstraßen zu
tun haben. Das bedeutet deutlich mehr Aufwand, umsteigen und mehr zeitliche
Kapazitäten, die nicht für Freizeit oder Lohnarbeit genutzt werden können. Doch
gerade Cis-Männer, die oftmals nur den Weg zur Lohnarbeit zurücklegen müssen,
besitzen ein Auto – im Schnitt deutlich mehr als FINTA* Personen.
Hinzu kommen fehlende Aufzüge, kaputte Rolltreppen oder enge
Bürger*innensteige,mit dem Kinderwagen oder Einkaufstaschen schwer zu
bewältigen. Hinzu kommen Barrieren in nahezu allen Lebensbereichen, die für
Menschen mit Behinderung das Leben deutlich erschweren.
Es gibt zahllose Situationen, in denen FINTA* Personen im Bereich des
öffentlichen Lebens diskriminiert werden. Die Stadt ist nicht auf ihre
Bedürfnisse zugeschnitten. Ein Bespiel sind öffentliche Toiletten, da Pissoirs
weniger Platz benötigen, werden diese von den Städten einfach in größere Anzahl
gebaut. Wir als GRÜNE JUGEND NRW sind ein queerfeministischer Verband, der für
eine inklusive Stadt für alle kämpft.
Lösungen gibt es durchaus, diese müssen von einem diversen Team von
Stadtplaner*innen umgesetzt werden. Dafür braucht es Menschen mit verschiedenen
Perspektiven, die aus der gesamten Gesellschaft kommen, nicht nur von weißen
Cis-Männern. Kurzfristig braucht es gut ausgeleuchtete Wege und
Aufenthaltsflächen, breitere Gehwege und mehr Plätze zum Zusammenkommen und
Verweilen.
Eine zentrale Forderung ist die Stadt der kurzen Wege. Dabei ist es wichtig,
dass alles nah an der Wohnung liegt und gut erreichbar ist. Das beinhaltet
wohnungsnahe Arbeitsplätze, gut zu erreichende öffentliche Verkehrsmittel,
Geschäfte, für den alltäglichen Bedarf und Freizeitmöglichkeiten in der Nähe.
Auch die Frage von Bildung und Ausbildung muss in der baulichen Planung beachtet
werden, eine gute Erreichbarkeit ist zentral für eine queerfeministische
Planung. Doch nicht nur die Umgebung, auch die Wohnungen selbst müssen in
verschiedenen Größen und zu akzeptablen Mieten angeboten werden. In Fragen der
Verkehrsinfrastruktur müssen neben gut ausgebautem und gut erreichbarem ÖPNV,
auch die Gehwege breit gebaut sein und Radwege baulich getrennt sein. Zum
Wohlbefinden aller ist kurzfristig auch Tempo 30 in der gesamten Stadt und
langfristig autofreie Innenstädte bis hin zu autofreien Städten das Ziel.
Zum alltäglichen Leben gehören auch Freizeit und Erholung. Während im ländlichen
Raum viel Natur zu finden ist, die aber keine gute Anbindung herrschtoft nur schlecht mit dem ÖPNV erreichbar ist, ist in der
Stadt weniger Natur aber oftmals ein diverses Angebot an kulturellen
Veranstaltungen vorhanden. Das Ziel muss sein, dass sowohl auf der Stadt als
auch im ländlichen Raum Naherholungsgebiete in Form von Natur und kulturelle
Angebote erreichbar sind.
Eine Stadt- und Verkehrsplanung muss auf alle Menschen in unserer Gesellschaft
ausgerichtet sein, nicht nur auf wenige – gemeinsam fordern wir deswegen eine
queerfeministische Stadt- und Verkehrsplanung.
Die Ursprungsfassung empfand ich als zu pauschal