Änderungen von V3 zu V3NEU
Ursprüngliche Version: | V3 |
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Status: | Modifiziert |
Eingereicht: | 25.03.2022, 21:14 |
Neue Version: | V3NEU |
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Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 06.04.2022, 12:48 |
Titel
Antragstext
Von Zeile 1 bis 55:
Hinweis: Wir verwenden in dem Antrag "(/rw)", um Redewendungen zu kennzeichnen.
Die Grüne Jugend NRW ergreift folgende allgemeine Maßnahmen gegen Diskriminierung und für mehr Awareness:
1) Einrichten einer dauerhaften Awareness-Gruppe,
- also einer Gruppe, die auch außerhalb von Landesmitgliederversammlungen ansprechbar ist und Veranstaltungen mit begleitet.
- In Anbetracht der großen Anzahl von Veranstaltungen soll dieses Awareness-Team aus mindestens 6 Personen bestehen.
- Das Team ist mindestquotiert zu besetzen. Es muss also mindestens zur Hälfte aus FINTA* Personen bestehen.
- Diese werden einmal im Jahr auf einer Landesmitgliederversammlung gewählt.
- Das Awareness-Team organisiert mit Unterstützung des Landesvorstandes Workshops zur eigenen Weiterbildung. Hierbei liegt ein Fokus auf (Anti-)Diskriminierung und in besonderer Weise auf weniger bekannten Diskriminierungsformen wie Klassismus oder Ableismus.
- Der bestehende Awareness-Paragraf, der zu Beginn von Veranstaltungen (z.B. bei einer Landesmitgliederversammlung) vorgelesen wird, ist um Ableismus und Klassismus zu ergänzen. Das neu gegründete Awareness-Team diskutiert dann, ob darüber hinaus weitere Formen von Diskriminierung mit aufgenommen werden sollten.
Zu klären ist noch die folgende Frage:
- Kann den Personen des Awareness-Teams eine Aufwandsentschädigung gezahlt werden?
- Wie ist damit umzugehen, wenn das Awareness-Team überfordert ist?
- An welche professionellen Stellen können Menschen weitergeleitet werden?
2) Einrichten einer Anlaufstelle bei erlebter Diskriminierung
» Aufgaben solch einer Anlaufstelle sind:
- Betroffenen zuhören und gemeinsam überlegen, welche Schritte gewünscht sind
- bei Bedarf an professionelle Stellen weiterleiten
- die einzelnen Vorfälle dokumentieren und eine Statistik führen
- die Statistik öffentlich zugänglich machen und auf Landesmitgliederversammlungen als Tagesordnungs-Punkt behandeln
» Diese Anlaufstelle besteht aus den gleichen Personen wie die Awareness-Gruppe.
- Nach einem Jahr soll ausgewertet werden, ob beide Stellen besser getrennt werden sollten oder weiterhin aus den gleichen Personen bestehen können.
Zu klären ist
- Wie kann Anonymität zugesichert werden, gerade, wenn es darum geht, Vorfälle zu melden? Hier soll sich der Landesvorstand und eine einzurichtende Gruppe mit dem Modell des Anonymen Kummerkastens der Grünen Jugend Brandenburg beschäftigen.
Die Anlaufstelle bei erlebter Diskriminierung kann z.B. bei rassistischen Vorfällen, LGBTQIANP+ feindlichkeit, Sexismus, Ableismus, Klassismus, Gewalt und weiteren Erlebnissen kontaktiert werden.
Mitglieder können sich auch dann an die Anlaufstelle wenden,wenn ein Ereignis bereits einige Zeit zurück liegt. Oder wenn eine Person unsicher ist, ob sie gerade Diskriminierung erlebt hat.
Der Landesvorstand wertet Erfahrungen der bei bisherigen Landesmitgliederversammlungen aktiven Awareness-Personen aus. Dabei wird auch mit den Mitgliedern der Vernetzungsgruppen (Behinderung und BI_PoC), des AK (= Arbeitskreis) Shalom und des AK Queer zusammengearbeit.
Hierfür soll ein Treffen stattfinden, bei dem die offenen Fragen zu klären sind.
Die Wahl des ersten dauerhaften Awareness-Teams findet bei der Herbst-Landesmitgliederversammlung 2022 statt.
Erklärungen der Begriffe findet ihr unten in der Begründung.
Die GRÜNE JUGEND NRW ist ein Ort, an dem wir gemeinsam Politik machen. In einem Jugendverband wie unserem gibt es auch Streit, Probleme und auch hier erleben Menschen Diskriminierung. Schlicht weil wir auch hier keine perfekte Utopie leben können und Teil dieser Gesellschaft sind. Aber wir sind alle dafür verantwortlich, dass sich jeder Mensch in der GJ NRW wohlfühlt und eine gute Zeit hat.
Auf unseren jetzigen Landesmitgliederversammlungen haben wir dafür Awareness-Personen, die ansprechbar bei akuten Problemen sind und mit einem ruhigen Raum und einem ersten Gespräch versuchen zu helfen. Sie leiten weiter an Ombudspersonen, an die Notfallseelsorge oder wenn nötig an das Landesschiedsgericht. Awareness-Personen sind deswegen sehr wichtig für unseren Verband. Aber vieles können und sollen Awareness-Personen nicht leisten. Awareness-Personen sind keine ausgebildeten Seelsorger*innen oder Psycholog*innen und sind deshalb von triggernden und überfordernden Erfahrungen soweit es möglich ist zu schützen.
Das bedeutet auch, dass in Gesprächen mit Betroffenen zuvor von beiden Seiten Grenzen gesetzt werden. Das heißt: Auch Awareness-Personen machen zu Beginn klar, über welche Themen sie nicht sprechen. Dies wird vor Veranstaltungen der Grünen Jugend NRW klar formuliert. Ebenso sollte klar kommuniziert werden: Das Awareness-Team ist für bestimmte Themen allgemein nicht zuständig. Hier wird auf professionelle Beratungen hingewiesen. Darunter fallen auch Angebote der GRÜNEN. So haben z.B. die GRÜNEN NRW Ombudspersonen, an die sich Personen insbesondere bei Gewalt wenden können. Diese - und eigene Angebote - bewerben wir aktiv auf der Homepage und in Rundmails wie der Monats-Mail.
Deswegen führen wir in der GRÜNEN JUGEND NRW einen Awarenesspool ein. Dieser Pool besteht aus genügend transparent ausgewählten Menschen, die ehrenamtlich Veranstaltungen des Landesverbandes begleiten. Die Menschen aus dem Awarenesspool sind nicht verpflichtet, auf den Veranstaltungen als Awareness-Personen aufzutreten, sondern werden angefragt und können zu- oder absagen. Das ist insbesondere wichtig, um auf die mentale Gesundheit der Awareness-Personen zu achten.
Alle Menschen im Awareness-Pool bekommen speziell an ihre Aufgaben angepasste Schulungen. Dabei geht es darum: Die Awareness-Personen sollen wissen, welche Aufgaben sie in der Grünen Jugend NRW übernehmen sollen. Worauf sie als Awareness-Personen achten müssen. Wie sie Teilnehmer*innen bei Veranstaltungen helfen können. Wo ihre persönlichen Grenzen sind. Mindestens die Hälfte der Awareness-Personen im Pool und auf den Veranstaltungen besteht aus FINTA* (Frauen, inter*, nicht-binäre, trans*, agender) Personen.