erfolgt Mündlich.
| Verschiedene Anträge: | U18-Strategie der GRÜNEN JUGEND NRW |
|---|---|
| Antragsteller*in: | GRÜNE JUGEND Dortmund (dort beschlossen am: 22.10.2025) |
| Status: | Geprüft |
| Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
| Eingereicht: | 22.10.2025, 22:10 |
| Verschiedene Anträge: | U18-Strategie der GRÜNEN JUGEND NRW |
|---|---|
| Antragsteller*in: | GRÜNE JUGEND Dortmund (dort beschlossen am: 22.10.2025) |
| Status: | Geprüft |
| Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
| Eingereicht: | 22.10.2025, 22:10 |
Dabei ist die Beteiligung junger Menschen nicht nur eine Frage politischer Kultur, sondern ein verpflichtendes Recht. Die UN-Kinderrechtskonvention, insbesondere Artikel 3, Artikel 4 und Artikel 12, macht deutlich, dass Kinder und Jugendliche in allen sie betreffenden Angelegenheiten ernsthaft einbezogen werden müssen.
Die Kinderrechte gelten für alle Menschen unter 18 Jahren und bilden den verbindlichen Rahmen, wann immer es um Minderjährige geht.
Artikel 3 verpflichtet alle Akteure, bei Entscheidungen, die Kinder betreffen, das Wohl des Kindes vorrangig zu berücksichtigen und Schutzstrukturen zu schaffen, die dieses Wohl sichern.
Artikel 4 legt fest, dass Akteure aktiv Maßnahmen ergreifen müssen, um die in der Konvention festgeschriebenen Rechte umfassend umzusetzen.
Artikel 12 garantiert Kindern und Jugendlichen das Recht, ihre Meinung frei zu äußern und sicherzustellen, dass diese Meinung angemessen berücksichtigt wird.
Eine demokratische Gesellschaft, die diesen Grundsatz ignoriert, verletzt nicht nur die Rechte junger Menschen, sondern schwächt ihre eigene Legitimität.
Junge Menschen werden in unserer Gesellschaft oft systematisch übergangen.
Obwohl sie von den politischen Entscheidungen am Längsten betroffen sind, haben
sie am wenigsten Einfluss. Wer unter 18 ist, wird in der Politik oft nicht ernst
genommen, hat kaum Mitbestimmungsmöglichkeiten in Schule oder Ausbildung und
erlebt, dass die eigene Perspektive in den öffentlichen Debatten höchstens als
Randnotiz auftaucht.
Politik wird über ihre Köpfe hinweg gemacht, während ihre Zukunft verspielt
wird. Diese Ausschlüsse sind kein Zufall, sondern Ausdruck einer Politik, die
den Fokus nicht auf Beteiligung setzt und jungen Menschen Handlungsmacht noch zu
oft verweigert.
Dabei ist die Beteiligung junger Menschen nicht nur eine Frage politischer Kultur, sondern ein verpflichtendes Recht. Die UN-Kinderrechtskonvention, insbesondere Artikel 3, Artikel 4 und Artikel 12, macht deutlich, dass Kinder und Jugendliche in allen sie betreffenden Angelegenheiten ernsthaft einbezogen werden müssen.
Die Kinderrechte gelten für alle Menschen unter 18 Jahren und bilden den verbindlichen Rahmen, wann immer es um Minderjährige geht.
Artikel 3 verpflichtet alle Akteure, bei Entscheidungen, die Kinder betreffen, das Wohl des Kindes vorrangig zu berücksichtigen und Schutzstrukturen zu schaffen, die dieses Wohl sichern.
Artikel 4 legt fest, dass Akteure aktiv Maßnahmen ergreifen müssen, um die in der Konvention festgeschriebenen Rechte umfassend umzusetzen.
Artikel 12 garantiert Kindern und Jugendlichen das Recht, ihre Meinung frei zu äußern und sicherzustellen, dass diese Meinung angemessen berücksichtigt wird.
Eine demokratische Gesellschaft, die diesen Grundsatz ignoriert, verletzt nicht nur die Rechte junger Menschen, sondern schwächt ihre eigene Legitimität.
Gleichzeitig tragen Jugendliche die Folgen dieser Politik mit voller Wucht. Die
eskalierende Klimakrise bedroht Lebensgrundlagen, ein kaputtes Schulsystem raubt
Kraft und Möglichkeiten, und die wachsende soziale Ungleichheit zerstört
Perspektiven. Während rechte Kräfte gezielt Jugendliche ansprechen, um sie für
Nationalismus und Hass zu gewinnen, antworten andere mit Ignoranz und
Bevormundung. Wer jung ist, wird von vielen Politiker*innen entweder als ,,zu
faul” oder lediglich zukünftige Arbeitskraft angesehen.
Genau hier setzen wir als GRÜNE JUGEND NRW an. Mit unserer U18-Strategie machen
wir klar: Jugendliche sind keine Objekte, über die Politik gemacht wird, sondern
handelnde Subjekte, die jetzt schon kämpfen – auf der Straße, in Schulen, in
Jugendzentren und in unserer Partei. Wir wollen ihnen Räume geben, in denen sie
nicht klein gemacht werden, sondern groß denken und laut werden können. Räume,
die Schutz bieten – vor Diskriminierung und Abwertung. Räume, die Mut machen, in
denen sie sich ausprobieren und gemeinsam lernen können.
Unsere Bildungsarbeit richtet sich konsequent auch an Menschen unter 18 Jahren.
Wir wollen keine „Vorbereitung auf später“ schaffen, sondern im Hier und Jetzt
empowern. Politische Bildung muss ihre Lebensrealitäten aufgreifen und sie darin
stärken, ihre eigenen Kämpfe zu formulieren. Dabei geht es nicht darum,
Jugendlichen eine vorgefertigte Politik beizubringen – es geht darum, dass sie
ihre eigene Stimme finden, sich vernetzen und gemeinsam stark werden.
Wir wollen unsere Strukturen so gestalten, dass Jugendliche in unserem Verband
nicht nur „dabei“ sind, sondern mitentscheiden und gestalten. Zu oft werden
junge Menschen als „noch nicht reif genug“ abgewertet. Dagegen wollen wir
handeln, denn das schwächt uns als linke Bewegungen insgesamt. Denn wer die
Zukunft verändern will, braucht die Stimmen der Jugend – nicht irgendwann,
sondern jetzt.
Unsere U18-Strategie ist ein linkes und solidarisches Gegenangebot zu einer
Gesellschaft, die junge Menschen klein hält. Sie ist ein klares Nein zu
Bevormundung und Ignoranz – und ein Ja zu Schutzräumen, Beteiligung, politischer
Bildung und echter Organisierung. Wir wollen, dass die GRÜNE JUGEND NRW ein
Zuhause für Jugendliche ist: ein Ort, an dem sie Gemeinschaft erfahren,
politische Kraft entwickeln und spüren, dass ihre Stimmen Gewicht haben.
Unsere Veranstaltungen müssen so gestaltet werden, dass sich junge Menschen
sicher und respektiert fühlen. Dazu gehört auch ein verantwortungsvoller Umgang
mit Alkohol. Wir wollen, dass insbesondere auf Veranstaltungen, an denen
Menschen unter 18 teilnehmen, der Alkoholkonsum deutlich reduziert wird und
klare Schutzkonzepte gelten. Unser Ziel ist es, sichere Räume zu schaffen, in
denen Minderjährige nicht unter Druck geraten, Alkohol zu konsumieren, und ihre
Grenzen selbstverständlich respektiert werden.
Dabei tragen insbesondere volljährige Teilnehmende eine besondere Verantwortung.
Sie sollen mit gutem Beispiel vorangehen und werden im Fall von Regelverstößen
im Rahmen von Alkoholkonsum in die Verantwortung genommen. Harte alkoholische
Getränke haben auf unseren Veranstaltungen grundsätzlich keinen Platz. Es sollen
Räume geschaffen werden, in denen Alkoholkonsum nicht im Mittelpunkt steht.
Konkret bedeutet das für uns:
Wir wollen eigene U18-Treffen und Austauschformate schaffen, in denen
Jugendliche untereinander diskutieren und Forderungen entwickeln können,
die dann in den Gesamtverband getragen werden.
Wir wollen jugendgerechte Beteiligung in allen Ebenen sicherstellen:
Jugendliche sollen gefördert werden stärker in unseren Kreisverbänden und
auf Landesebene präsent zu sein und mitarbeiten können – und wir passen
unsere Strukturen so an, dass ihre Beteiligung nicht an Formalitäten oder
Hürden scheitert.
Wir wollen Strukturen aufbauen, damit junge Menschen nicht nur teilnehmen,
sondern sich sicher fühlen und Orientierung bekommen, wenn sie neu in der
GRÜNEN JUGEND NRW aktiv werden.
Wir wollen eigene Räume für U18-Themen eröffnen – sei es in der
Bildungsarbeit, in der politischen Strategie oder in unseren Kampagnen –
damit ihre Anliegen sichtbar bleiben und nicht in allgemeinen Debatten
untergehen.
Und: Unsere Strategie endet nicht an den Grenzen unseres Verbandes.
Wir wissen, dass echte Veränderung nur gelingt, wenn sich auch die Partei
bewegt. Deshalb werden wir als GRÜNE JUGEND NRW unseren Fokus und unsere
Schlagkraft auch darauflegen, wie wir unsere Mutterpartei für unter 18-Jährige
weiter öffnen.
Denn wir wissen: Viele junge Menschen fühlen sich von der aktuellen Politik
entfremdet. Sie erleben, dass ihre Interessen ignoriert werden, dass ihre
Hoffnungen kleingeredet und ihre Wut belächelt wird.
Unsere Antwort darauf ist: Wir hören euch, wir sehen euch, wir kämpfen mit euch.
Ihr seid nicht nur die Zukunft, ihr seid die Gegenwart – und diese Gesellschaft
verändert sich nicht ohne euch.
erfolgt Mündlich.