| Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung Herbst 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 4.1 Arbeitsprogramm |
| Antragsteller*in: | Landesvorstand GRÜNE JUGEND NRW (dort beschlossen am: 22.10.2025) |
| Status: | Eingereicht |
| Eingereicht: | 23.10.2025, 12:02 |
V6: Arbeitsprogramm 2025/2026
Antragstext
Das nächste Verbandsjahr der GRÜNEN JUGEND NRW steht klar im Zeichen von
Feminismus und Antifaschismus. Wir erleben täglich, dass rechte und
faschistische Kräfte zunehmend Einfluss gewinnen und gezielt FLINTA*-Personen
sowie queere Rechte angreifen. Diese Angriffe sind kein Zufall: Faschistische
Ideologien sind immer patriarchal und nutzen starre Geschlechterrollen, um ihre
Macht zu festigen. Wer eine emanzipierte und solidarische Gesellschaft will,
muss Feminismus und Antifaschismus gemeinsam denken. Gleichzeitig befinden sich
linke Kräfte aktuell politisch in einer Defensivposition. Um wirksam gegen
rechte und patriarchale Strukturen vorzugehen, müssen wir unsere Strategien
überdenken, Bündnisse stärken und aktiv Handlungsspielräume erschließen. Es
gilt, aus defensiven Mustern herauszutreten, politische Initiative zu übernehmen
und feministische wie antifaschistische Kämpfe selbstbewusst in die
gesellschaftliche Debatte einzubringen.
Doch ist Faschismus nicht nur eine Ideologie, sondern ein Werkzeug, um
kapitalistische Machtverhältnisse zu erhalten und verschärfen. Repressive und
autoritäre Politik dient dazu, soziale Ungleichheit zu legitimieren und den
Status quo zu sichern. Die Unterdrückung von Frauen, trans*, inter* und nicht
binären Personen ist Teil dieses Systems: Sie spaltet, schwächt solidarische
Bewegungen und hält patriarchale Herrschaft aufrecht.
Als GRÜNE JUGEND NRW erkennen wir diesen Zustand und treten ihm entschlossen
entgegen: Antifaschismus muss feministisch sein – und Feminismus muss immer auch
kapitalismuskritisch sein. Gleichzeitig sehen wir, dass antifaschistische
Strukturen in unserer Gesellschaft oft cis-männlich dominiert sind. Auch
innerhalb linker Bewegungen gibt es patriarchale Dynamiken, die FINTA*-Personen
marginalisieren. Wir setzen uns dafür ein, feministische Perspektiven in allen
politischen Kämpfen zu verankern, FINTA*-Personen zu empowern und queere Kämpfe
sichtbar zu machen.
Das Ziel der GRÜNEN JUGEND NRW ist eine solidarische Gesellschaft jenseits von
Faschismus und Kapitalismus, in der alle Menschen frei und sicher leben können.
Parteiarbeit
Für uns als GRÜNE JUGEND NRW ist klar: Politische Veränderung braucht nicht nur
lautstarke Bewegungen auf der Straße, in Bündnissen und Initiativen, sondern
auch konsequente Arbeit in den bestehenden politischen Strukturen. Die Partei
Bündnis 90/Die Grünen ist für uns ein zentrales Werkzeug, um unsere Inhalte in
die Parlamente und die öffentliche Debatte zu tragen. Parteiarbeit bedeutet für
uns daher nicht, sich in bürokratischen Abläufen zu verlieren, sondern die
vorhandenen Räume und Möglichkeiten zu nutzen, um linke Politik wirksam zu
machen.
Unsere politische Praxis richtet sich dabei immer an unseren Grundsätzen aus:
sozial, ökologisch, feministisch und antifaschistisch. Parteiarbeit ist für uns
kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um unsere Ideen – etwa konsequenten
Klimaschutz, Umverteilung von Reichtum, eine offene Gesellschaft und eine
gerechte Migrationspolitik – in konkrete Beschlüsse und Programme zu übersetzen.
Gerade in Zeiten, in denen rechte Kräfte versuchen, die Gesellschaft nach hinten
zu ziehen, wollen wir als stark llinke Kraft innerhalb der Partei ein klares
Gegengewicht setzen.
Damit das gelingt, braucht es eine aktive und sichtbare GRÜNE JUGEND NRW in den
Strukturen der Partei. Unsere Landessprecher*innen nehmen regelmäßig an den
entsprechenden Gremiensitzungen teil, bringen dort unsere Positionen ein und
stellen sicher, dass die Stimme der Jugend in der Partei nicht überhört wird.
Zur Stärkung der Präsenz insbesondere im Vorfeld der Listenaufstellung zur
Landtagswahl 2027 werden wir auf der nächsten Frühjahrs-LMV Voten für die
Landtagswahl vergeben. Der Landesvorstand schlägt dazu ein Verfahren vor.
Ebenso wichtig ist es uns, unsere Kreisverbände zu stärken und zu unterstützen.
Vor Ort entscheidet sich, wie Partei- und Jugendverbandsarbeit
ineinandergreifen. Die GRÜNE JUGEND NRW will ihre Strukturen so
weiterentwickeln, dass Kreisverbände nicht isoliert agieren müssen, sondern
gemeinsam voneinander profitieren.
Ein besonderes Augenmerk legen wir auf das Verhältnis zu anderen linken
Akteur*innen innerhalb der Partei. Unser Anspruch ist es, Bündnisse zu schmieden
und gemeinsam dafür zu sorgen, dass die Partei konsequent für eine gerechte und
solidarische Gesellschaft kämpft.
Öffentlichkeitsarbeit
Wir wollen unsere politischen Positionen nicht nur nach innen tragen, sondern
vor allem nach außen deutlich machen: in die Presse, in die sozialen Netzwerke
und in die alltäglichen Diskussionen.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Präsenz in der Landespresse. Wir wollen
unsere Expertise und Positionen in aktuellen politischen Auseinandersetzungen
einbringen und eigene Themen setzen. Ziel ist es, die GRÜNE JUGEND NRW als
relevanten Akteur in landespolitischen Debatten zu etablieren.
Darüber hinaus setzen wir auf eine Social-Media-Arbeit, die nicht nur unsere
Reichweite vergrößert, sondern auch unsere Inhalte zugänglich, kreativ und
pointiert vermittelt. Wir wollen aktuelle Ereignisse schnell aufgreifen, eigene
Kampagnen entwickeln und die digitalen Plattformen nutzen, um Menschen für linke
Politik zu begeistern.
Bündnisarbeit
Bündnisarbeit basiert für uns auf einem belastbaren Vertrauensverhältnis, das
kontinuierlich aufgebaut und gepflegt werden muss. Nur auf dieser Grundlage
können wir gemeinsam wirksam für gesellschaftliche Mehrheiten streiten,
Aufmerksamkeit erzeugen und linke Politik sichtbar machen. Unsere Bündnisarbeit
ist immer politisch und verfolgt das Ziel, Themen gemeinsam zu setzen und
Diskursmacht zu gewinnen.
Ein Schwerpunkt bleibt die gewerkschaftliche Vernetzung. Wir wollen unsere
Kontakte zu Gewerkschaften verstetigen und ausbauen, um Kämpfe für bessere
Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und soziale Sicherheit zu verbinden.
Wir verstehen uns als Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung. Die enge
Zusammenarbeit mit Fridays For Future NRW bleibt für uns zentral. Der 2025
aufgenommene Gesprächsfaden zu Akteur*innen aus Umwelt- und Naturschutz,
Landjugend und Hochschulpolitik soll projektbasiert vertieft werden. Ein
wesentliches Augenmerk liegt auf der Vernetzung und Vertrauensbildung zwischen
der GRÜNEN JUGEND NRW und jüdischen Organisationen, wie dem JSV NRW. Ziel ist
es, jüdisches Leben im Verband sichtbarer und sicherer zu machen.
Darüber hinaus wollen wir feministische Bündnisse stärken. Ob im Kampf gegen
sexualisierte Gewalt, für reproduktive Rechte oder für gerechte Care-Arbeit –
wir sehen uns als Teil einer breiten feministischen Bewegung und wollen
gemeinsam dafür sorgen, dass feministische Perspektiven in allen
gesellschaftlichen Kämpfen sichtbar werden.
Bildungsarbeit
Starke Bildungsarbeit ist ein zentrales Handlungsfeld der GRÜNEN JUGEND NRW. Wir
wissen, dass wir als linker Jugendverband die Welt nur dann in unserem Sinne
verändern können, wenn wir die aktuellen Verhältnisse umfassend analysieren und
daraus politische Antworten auf die Ungerechtigkeiten ableiten können.
Als GRÜNE JUGEND NRW haben wir den Anspruch, alle Mitglieder auf verschiedenen
Ebenen abzuholen und Angebote für alle Wissensstände anzubieten. Mit
unterschiedlichen Formaten wollen wir mit Bildungsarbeit alle aus- und
weiterbilden und so die Grundlage für politische Veränderung schaffen
Im kommenden Jahr wollen wir als Grüne Jugend NRW unsere politische Arbeit
entlang eines klaren roten Fadens gestalten: Wir wollen verstehen, wie rechte
Strukturen lokal, landesweit und international wirken – und daraus eine
gemeinsame Strategie entwickeln, um als gesellschaftliche Linke aus der
Defensive herauszukommen. Die Bedrohung durch die AfD und den wachsenden
Faschismus ist real und akut. Wir haben keine Zeit mehr, auf Angriffe nur zu
reagieren – wir müssen handlungsfähig, sichtbar und offensiv werden.
Gleichzeitig dürfen wir dabei unsere anderen Kämpfe nicht aus dem Blick
verlieren: Klimagerechtigkeit, Feminismus, Antirassismus und soziale Fragen
bleiben eng miteinander verknüpft und sind Teil einer gemeinsamen linken
Perspektive.
Auf der Frühjahrs-LMV wollen wir die Grundlage dafür legen. Im Zentrum steht die
Analyse rechter Strukturen und die Entwicklung einer antifaschistischen
Gesamtstrategie für die Grüne Jugend NRW. Wir wollen verstehen, wie rechte
Netzwerke lokal und landesweit agieren, wie internationaler Faschismus die Lage
in Deutschland beeinflusst und welche Räume uns als Linke bleiben, um Gegenmacht
aufzubauen. Gleichzeitig geht es darum, eine gemeinsame politische Haltung zu
entwickeln: Wie kann die Grüne Jugend ein konsequent antifaschistischer Verband
sein, der Feminismus, Antirassismus und Klimagerechtigkeit zusammendenkt und
praktisch verbindet?
Das Sommercamp wird dann Raum bieten, um diese Analyse in Praxis zu übersetzen.
Hier steht die Stärkung unserer Handlungsfähigkeit im Vordergrund – durch
politische Bildung, Skills und Empowerment. Wir wollen lernen, wie wir vor Ort
wirksam werden können, wie solidarische Bündnisse funktionieren und wie linke
Offensive konkret aussehen kann.
Die Herbst-LMV schließlich soll den Blick auf das richten, was vor uns liegt.
Sie ist eine der letzten großen Versammlungen vor der Landtagswahl und soll uns
als Verband politisch, inhaltlich und strategisch stärken. Im Vordergrund steht,
wie wir als Grüne Jugend in einem zunehmend rechten Klima offensiv, laut und
solidarisch bleiben können. Wir wollen unsere antifaschistische Haltung klar
nach außen tragen, die Rolle der gesellschaftlichen Linken im Wahljahr betonen
und gleichzeitig zeigen, dass wir Klimagerechtigkeit, soziale Sicherheit und
Feminismus als untrennbare Zukunftsfragen verstehen.
Train the Trainers
Wir wollen wieder das Weiterbildungsprogramm ähnlich zu Train the Trainers
reaktivieren. In diesem Programm werden erfahrene Mitglieder und
Verantwortungsträger*innen dazu ermächtigt, ihr Wissen im Verband weiterzugeben.
Es soll eine Mischung aus inhaltlicher sowie methodischer Schulung angeboten
werden. Langfristig schaffen wir es dadurch, dass immer mehr Mitglieder Zugang
zu Bildungsarbeit bekommen und flächendeckend qualitative Bildungsarbeit in den
Kreisverbänden stattfindet.
Finanzen
Eine solide Finanzplanung ist die Grundlage für unsere politische Arbeit. Dank
der erhöhten Mittel aus dem Ring Politischer Jugend können wir unsere
Bildungsarbeit gut ausbauen und unsere Landesmitgliederversammlungen sowie
Veranstaltungen in Jugendherbergen vorerst weiterfinanzieren.
Damit schaffen wir gute Rahmenbedingungen für ein lebendiges Verbandsjahr.
Unser Ziel ist es, Angebote wie Train-the-Trainers und neue Formate langfristig
abzusichern. So professionalisieren wir den Verband, sichern Planungssicherheit
und ermöglichen vielen Menschen, sich einzubringen.
Gleichzeitig wissen wir, dass die kommenden Jahre durch kostenintensive
Wahlkämpfe geprägt sein werden. Deshalb behalten wir eine stabile
Haushaltsführung im Blick: Wir streben eine schwarze Null an, prüfen unsere
Ausgaben genau und wollen Belastungen für Eigenmittel gering halten.
Darüber hinaus wird die Finanzierung der Ost-Verbände eine Belastung darstellen.
Hier gilt es, im gesamten Verband solidarische Lösungen zu entwickeln und zu
prüfen, inwiefern finanzstärkere Landesverbände zur Unterstützung beitragen
können.
Kommunales
Nach der Kommunalwahl im September sind erneut viele Mitglieder unseres
Verbandes in Räte, Bezirksvertretungen und weitere kommunale Gremien gewählt
worden. Die Aufgaben unserer Kommunali-Strategie basiert auf folgenden
Schwerpunkten:
Vernetzung und Wissen: Wir wollen eine permanente Struktur etablieren, die
in Zusammenarbeit mit dem Landesvorstand die verbandsinternen Kommunali-
Aktivitäten koordiniert. Diese Struktur wird über ein neues Kommunali-Team
ermöglicht. Ziel ist es unter anderem, ein ganztägiges Format anzubieten,
in dem Workshops und Vernetzungsrunden, Wissensaustausch und Weiterbildung
für Kommunalis und interessierte Menschen ermöglichen. Dieser Tag wird vom
Landesvorstand, dem Kommunali- und Bildungsteam gemeinsam organisiert.
Kommunalpolitische Initiativen: Eine verbesserte Kommunalivernetzung soll
auch einen direkten inhaltlichen Mehrwert liefern. Ziel ist es, Kampagnen
auch durch Initiativen in den kommunalen Grremien zu untersützen. Eine
linke Kommunalpolitik für NRW fällt nicht vom Himmel, sie muss organisiert
werden. Unsere Vernetzung soll die Schnittstelle zwischen linker Analyse
und deren Übersetzung in praktische politische Kämpfe vor Ort sein. Um
voneinander profitieren zu können wollen wir Weiterbildungsangebote
anbieten, sowohl speziell für unsere Kommunalis als auch für an
Kommunalpolitik interessierte Mitglieder.
Antirassistische Strategien im Verband
Auf Landesebene setzen wir einen besonderen Fokus auf die Umsetzung und
Weiterentwicklung unserer antirassistischen Verbandsstrategie. Mit Unterstützung
des Antirassismusteams NRW wollen wir diese Arbeit in Zusammenarbeit mit dem
Bundesteam der GRÜNEN JUGEND im kommenden Jahr intensivieren und stärker im
gesamten Verband verankern.
Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die gezielte Förderung und Vernetzung von
migrantisierten Mitgliedern. Die Vernetzungsangebote, die wir in den letzten
Jahren auf die Landesmitgliederversammlungen geholt haben, wollen wir
fortsetzen. Mit den Fördertagen für migrantisierte Menschen haben wir ein
dauerhaftes Förderformat etabliert – dieses Angebot soll verstetigt und
weiterentwickelt werden.
Darüber hinaus wollen wir auch in Zukunft analoge Aktionstage durchführen. Mit
dem dezentralen Antira-Aktionstag konnten wir zeigen, dass wir aktuelle Themen
erfolgreich aufgreifen und landesweit sichtbar machen können.
Bei unserer Antira-Strategie unterscheiden wir zwischen Förder- und
Bildungsangeboten. Während Förderangebote gezielt für migrantisierte Mitglieder
angeboten wird, bleibt Bildungsarbeit insbesondere für nicht-migrantisierte
Mitglieder im Verband zentral. Im kommenden Jahr wollen wir noch stärker mit den
Kreisverbänden daran arbeiten unsere antirassistischen Strategien in die
Kreisverbände zu tragen.
Antirassismus trifft Feminismus
Unsere antirassistische Arbeit ist untrennbar mit feministischen Kämpfen
verbunden. Diskriminierung wirkt niemals eindimensional, sondern immer
intersektional. Besonders migrantisierte FINTA*-Personen erleben tagtäglich, wie
sich Rassismus und patriarchale Strukturen verschränken und gegenseitig
verstärken. Deshalb legen wir in unserer antirassistischen Arbeit einen starken
Fokus auf Intersektionalität: Wir wollen die vielfältigen Verschränkungen von
Unterdrückung sichtbar machen und in unserer Strategie konsequent
berücksichtigen.
FLINTA*-Förderung
Unser Verbandsjahr steht klar im Zeichen von Feminismus und der gezielten
Förderung von FLINTA*-Personen (Frauen, inter*, nicht binäre, trans* und agender
Personen). Wir möchten FLINTA*-Personen empowern und stärken, insbesondere mit
Blick auf politische Ämter und Führungsrollen. Gleichzeitig wollen wir alle
Mitglieder in feministischen Themen weiterbilden, um Diskriminierungen abzubauen
und solidarische Strukturen zu schaffen.
Dazu planen wir unter anderem ein FLINTA*-Förderwochenende als Raum für
Vernetzung, Empowerment und politische Bildung, sofern der finanzielle Rahmen es
zulässt. Außerdem möchten wir verstärkt darüber nachdenken, wie wir inter*,
nicht-binäre, trans* und agender Personen sichtbarer machen und ihre
Perspektiven in unserer Arbeit fest verankern. Weitere Details dazu sind in
unserer FLINTA*-Strategie zu finden.
Inklusion
Im kommenden Jahr möchten wir unsere Arbeit für mehr Inklusion, Barrierefreiheit
und gegen Ableismus im Verband weiter vertiefen. Unser Ziel ist es, bestehende
Hürden für Menschen mit Behinderungen sowie mit chronischen oder psychischen
Erkrankungen sichtbar zu machen und konsequent abzubauen.
Dazu gehört, dass wir bei Landesmitgliederversammlungen weiterhin hybride
Workshop-Formate anbieten, damit alle Mitglieder unabhängig von individuellen
Voraussetzungen am Bildungsprogramm teilnehmen können. Auch die Feedbackrunde
für Menschen mit Behinderungen wollen wir fest etablieren, um unsere
Veranstaltungen Schritt für Schritt barriereärmer zu gestalten.
Auf unseren Social-Media-Kanälen werden wir auch künftig Wert auf umfassende
Bildbeschreibungen legen. Ebenso bleibt es unser Anspruch, den Themenbereich
Inklusion in die Weiterentwicklung unseres Bildungsangebotes einzubinden. Denn
eine inklusive Lernatmosphäre und ein Verband, in dem Teilhabe
selbstverständlich sein sollte, geht uns alle an.
Damit Inklusion nicht nur Schlagwort bleibt, wollen wir zusätzlich mit dem AK
Inklusion und gegen Ableismus Vernetzungsmöglichkeiten schaffen und Menschen mit
Behinderungen sowie mit chronischen und psychischen Erkrankungen aktiv fördern.
So stellen wir sicher, dass ihre Perspektiven im Verband sichtbar werden und
gestärkt in unsere gemeinsame Arbeit einfließen.
Ein wichtiger Baustein wird außerdem ein Social-Media-Aktionstag zu Inklusion
und Barrierefreiheit sein, den der AK Inklusion und gegen Ableismus mit
begleitenden Workshops gestalten wird. So sorgen wir für mehr Wissen,
Sensibilisierung und konkrete Handlungsimpulse im gesamten Verband.[SL2]
Kreisverbände
Kreisverbände sind das Herzstück der GRÜNEN JUGEND – hier findet unsere
politische Schlagkraft statt. In ihnen gewinnen wir neue Mitglieder, tragen
Kampagnen auf die Straße und schaffen direkten Kontakt zu den Menschen, die wir
organisieren wollen. Wenn wir unsere Analysen in die Breite tragen und
Ungerechtigkeiten wirksam bekämpfen wollen, brauchen wir starke Kreisverbände
vor Ort.
Deshalb werden wir auch im kommenden Jahr Kreisverbands-Landesverbands-Treffen
durchführen. Dort bilden wir uns inhaltlich und methodisch weiter, diskutieren
aktuelle Themen, vernetzen uns und stärken den Austausch zwischen den
Kreisverbänden. Geplant sind zwei mehrtägige Treffen, ergänzt durch spezifische
Vernetzungsrunden für Sprecher*innen, Schatzmeister*innen und politische
Geschäftsführer*innen.
Besonders im Blick behalten wir die ländlichen und strukturschwachen Regionen.
Denn während es in großen Uni-Städten manchmal leichter ist, eine GRÜNE JUGEND
aufzubauen, stehen strukturschwache und ländliche Kreisverbände häufig vor
größeren Hürden. Deshalb wollen wir sie gezielt unterstützen und fördern.
Gemeinsam entwickeln wir Strategien, wie politische Arbeit auch im
strukturschwachen und ländlichem Raum wirkungsvoll gestaltet werden kann.
Doch unsere Arbeit darf sich nicht nur auf zentrale Veranstaltungen beschränken.
Viele Fragen lassen sich nur durch kontinuierliche Begleitung beantworten.
Deshalb wird der Landesvorstand die Kreisverbände noch enger betreuen und als
Ansprechpartner*in zur Verfügung stehen – etwa bei Auftaktklausuren,
strategischen Planungen oder in der laufenden Vorstandsarbeit. Auch die
Bezirkskoordinierenden werden wir weiterhin unterstützen, da sie ein wichtiger
Ankerpunkt für Vernetzung und Zusammenarbeit sind.
Bezirke
Unsere fünf Bezirksverbände haben sich in den letzten Jahren auf
unterschiedliche Weise als Ebene der Vernetzung und des Austauschs etabliert.
Für viele Mitglieder sind benachbarte Kreis- und ihre Bezirksverbände erste
Anlaufpunkte für überregionale Vernetzung. Wir wollen die Bezirksverbände
zielgerichtet dabei unterstützen, diese wichtige Funktion wahrnehmen zu können.
Dazu wollen wir den Koordinierendenkreisen anbieten, sie bei ihrer
Konstituierung und Zielfindung zu begleiten. Darüber hinaus wollen wir als
Landesvorstand im kommenden Verbandsjahr einen gemeinsamen politischen Austausch
mit allen Bezirkskoordinierenden durchführen.
Vorbereitung Landtagswahl
Im Jahr 2027 stehen die nächsten Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen an. Um
gut vorbereitet und kampagnenfähig zu sein, wollen wir als GRÜNE JUGEND NRW
frühzeitig strategisch planen. Ab Ende des nächsten Verbandsjahres werden wir
ein Kampagnenteam einsetzen, das die inhaltliche und organisatorische
Vorbereitung koordiniert und eine klare Strategie für unsere landesweite Präsenz
entwickelt.
Darüber hinaus möchten wir erneut mit Spitzenkandidat*innen ins Rennen gehen, um
unsere politischen Inhalte und Perspektiven in den Wahlkampf einzubringen. Unser
Ziel ist es, als GRÜNE JUGEND NRW geschlossen, sichtbar und handlungsfähig in
die Landtagswahl 2027 zu starten.