Leitantrag: | Selbstbestimmte Arbeit |
---|---|
Antragsteller*in: | GJ Bonn (dort beschlossen am: 31.10.2018) |
Status: | Behandelt |
Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
Eingereicht: | 02.11.2018, 09:30 |
P1-112: Selbstbestimmte Arbeit
Antragstext
Von Zeile 1180 bis 1183:
Partizipationsformen, um die Mitarbeiter*innen in ihren Entscheidungsprozessen mit einzubinden. Nicht seltenAllerdings handelt es sich hierbei nicht selten um Scheinpartizipation. WirDeshalb wollen einewir, dass darauf geachtet wird, dass die digitale Partizipation von Mitarbeiter*innen, die auch wirklich Einfluss auf den Betrieb und ihre Arbeitsweise nimmt. Dies sind wichtige Schritte in
Die Digitalisierung nimmt auch Einfluss auf die Arbeitswelt. Sie verändert die
Art und Weise wie wir arbeiten. Jedoch hat die digitale Revolution nicht nur
gute Seiten. Kapitalistische Zwänge bringen unternehmen dazu, neue Technologien
zum Nachteil von Arbeitnehmer*innen zu entwickeln und zu verwenden. Für
neoliberale Parteien wurde "Digitalisierung first, bedenken second" zum Leitbild
in der Digitalpolitik.
Wir wollen, dass die Digitalisierung allen zu Gute kommt. Notwendig dafür ist
ein kritisches Bewusstsein über die Digitalisierung. Allerdings ist
Technologiefeindlichkeit auch kein Weg in der Modernisierung unserer
Gesellschaft.
Unsere Arbeitswelt verändert sich - dabei brauchen wir eine friedliche
Koexistenz von Mensch und Maschine!
Neue Arbeitskultur - Am Kicker bis zum Burnout?
Mit der Digitalisierung wird oft auch eine neue Arbeitskultur verbunden. Einige
Unternehmen leben bereits eine freundlichere Arbeitswelt, freundlicher Umgang,
das Du, ein Teamgefühl und Spaß am Kicker eine wichtige Rolle spielen. Damit
soll die persönliche Bindung am Unternehmen sowie die Zufriedenheit gesteigert
werden. Mit dieser Flexibilisierung gehen jedoch für Arbeitnehmer*innen oft
unbewusst eine stärkere Vermischung von Arbeit und Freizeit einher. Im Gegenzug
wird ständige Rufbereitschaft erwartet. Flexible Arbeitszeiten und Arbeitsplätze
bedeuten, dass auch mal Nachts von zu Hause aus gearbeitet werden muss.
Die Antwort auf diesen Trend kann nur die Stärkung der Arbeitnehmer*innenrechte
sein. Es braucht eine strikte und klare Trennung von Arbeit und Freizeit. Damit
Arbeit für das Leben da ist und nicht andersrum, ist die Einführung diverser
Regeln notwendig - unabhängig der Unternehmensgröße.
Überwachung, Optimierung, Effizienzsteigerung - und von vorn!
Überwachung ist nicht mehr allein ein staatliches Instrument zu Kontrolle von
Bürger*innen. Arbeitsgeber*innen haben Überwachungsinstrumente für sich
entdeckt, um ihre Arbeitnehmer*innen besser zu kontrollieren und zu optimieren.
Die Überwachung von Arbeitsabläufen ist zu einem wichtigen Instrument der
Prozessoptimierung geworden. Durch die genaue Messung von Arbeitsschritten
können Prozesse analysiert und verbessert werden. Entsprechende Messinstrumente
können aber auch dafür genutzt werden, Arbeitnehmer*innen auf die Einhaltung von
Prozessen zu prüfen und ihre Effizienz zu kontrollieren. Die Folge sind enormer
Leistungsdruck, sowie die Beurteilung von Arbeitnehmer*innen anhand ihrer
Effizienz, einhergehend mit der Benachteiligung von weniger effizient
arbeitenden Arbeiter*innen.
Mit dem zunehmenden Leistungsdruck erhöht sich auch der Stress für die
Betroffenen. Der steigende Druck entsteht also durch stetige Überwachung und
Optimierung und führt schlussendlich zum Burnout vieler Arbeitnehmer*innen.
Eine solche Überwachung ist nicht nur verwerflich - sie schränkt die Rechte von
Arbeitnehmer*innen erheblich ein. Deshalb fordern wir ein Ende der Überwachung
von Arbeitnehmer*innen. Außerdem braucht es eine Stärkung der Betriebsräte,
damit diese einen Arbeitsprozesse mitgestalten und somit einen Einfluss auf die
Arbeitsbelastung, sowie den Leistungsdruck nehmen können.
Arbeitszeit reduzieren, nicht Arbeitsplätze!
Wir wollen die Digitalisierung als eine Chance der Entlastung begreifen. Viel zu
oft wird die Digitalisierung für Rationalisierungsmaßnahmen und somit für
Stellenabau missbraucht. Auf diesem Wege verlieren nicht nur viele
Arbeitnehmer*innen ihren Job - den Versicherungen gehen dabei auch die
Sozialabgaben verloren. Ein solcher Missbrauch der Digitalisierung führt also
nicht nur zu einer höheren Arbeitslosigkeit - sie gefährdet sogar das
Sozialsystem.
Arbeitsplatzabbau ist jedoch die falsche Antwort auf die fortschreitende
Modernisierung unserer Arbeit. Neue, digitale Werkzeuge dürfen nicht zum
Handlanger der Gewinnmaximierung und zweifelhaften Wachstums werden. Viel mehr
sollte die Digitalisierung der Reduktion von Arbeit und somit der Arbeitszeit
dienen. Sie ist eine Chance für Arbeitnehmer*innen bei gleichen Gehalt weniger
zu arbeiten und mehr vom Leben zu haben. Neben der Arbeitszeitreduktion ist aber
auch die Anhebung des Mindesturlaubes notwendig. Durch regelmäßige Sabbaticals
sollten Arbeitnehmer*innen die Gelegenheit haben, sich tiefer zu entspannen.
Statt Rationalisierung fordern wir also eine Arbeitszeitreduktion. Die neue
Vollzeit-Perspektive muss die 28-Stunden-Woche für alle Arbeitnehmer*innen bei
gleichem Gehalt werden! Darüberhinaus fordern wir eine Flexibilisierung der
Arbeitszeit, in der Arbeitnehmer*innen ihre Arbeitzeit mit Rückkehrperspektive
an ihre Lebensrealität anpassen können.
Außerdem braucht es einen stärkeren Kündigungsschutz. Bei steigenden Gewinnen
darf kein Unternehmen eine betriebsbedingte Kündigung aussprechen - denn eine
betriebsbedingte Kündigung darf unter keinen Umständen ein Instrument der
Gewinnmaximierung sein!
Befristung und Scheinselbstständigkeit bekämpfen
Mit der Digitalisierung haben sich auch die Arbeitsverhältnisse verändert. Immer
mehr Arbeitsverträge werden befristet. Zeitarbeitsfirmen haben an Bedeutung
zugenommen. Noch besorgniseregender ist der Trend der Scheinselbstständigkeit.
Mit der wachsenden Bedeutung des Onlinehandels wuchs auch die Bedeutung und
damit auch der Druck auf die Logistikbranche. So werden viele Ausliefer*innen
nicht mehr als Mitarbeiter*innen eingestellt, sondern als Unternehmer*innen
beauftragt.
Auf diese Weise werden viele Arbeitnehmer*innen in die Scheinselbstständigkeit
getrieben. Dabei wird mit der Scheinselbstständigkeit nicht nur der Mindestlohn
und Tarifverträge umgangen - auch in die Sozialversicherungen wird nicht mehr
eingezahlt. Ausbleibende Renteneinzahlungen erhöhen für die Selbstständigen das
Risiko der Altersarmut. Oft werden Scheinselbstständige am Ende des Jahres mit
hohen Steuerzahlungen konfrontiert, da in diesem Beschäftigungsverhältnis keine
Lohnsteuervorauszahlung stattfindet. All diese Aspekte macht es für die
Betroffenen schwierig zu erkennen, wie viel Netto wirklich vom Brutto
übrigbleibt.
Diese Form der Scheinselbstständigkeit muss daher stärker von den Finanz-
Arbeits- und Sozialämtern verfolgt werden. Bei ersten Anhaltspunkten sind
Scheinselbstständigkeiten zu unterbinden und entsprechende Unternehmen zu
sanktionieren. Außerdem braucht es für Beschäftigte in Scheinselbstständigkeit
Mitspracherechte und eine Vertretung durch Gewerkschaften, damit diese ihre
Rechte als Arbeitnehmer*innen wahrnehmen können.
Außerdem müssen Arbeitsverträge entfristet werden. Die Praxis der Zeitarbeit und
begrenzten Beschäftigung muss enden. Für eine echte existenzielle Perspektive
braucht es Langfristigkeit. Nur so kann die Zukunft von Arbeitnehmer*innen
gesichert bleiben.
Mehr Digitalisierung = Mehr Mitbestimmung und mehr Rechte!
Die Digitalisierung ist aber auch eine Chance für neue Mitbestimmungsformen
innerhalb von Unternehmen. Schon jetzt benutzen viele Unternehmen digitale
Partizipationsformen, um die Mitarbeiter*innen in ihren Entscheidungsprozessen
mit einzubinden. Nicht seltenAllerdings handelt es sich hierbei nicht selten um Scheinpartizipation.
WirDeshalb wollen einewir, dass darauf geachtet wird, dass die digitale Partizipation von Mitarbeiter*innen, die auch wirklich Einfluss
auf den Betrieb und ihre Arbeitsweise nimmt. Dies sind wichtige Schritte in
Richtung der Demokratisierung der Wirtschaft.
In Zeiten wie diesen kommen Betriebsräte und Gewerkschaften eine neue Bedeutung
zu. Betriebsräte und Gewerkschaften müssen mehr Einfluss auf die Gestaltung von
Arbeitsverhältnissen und der Arbeit an sich nehmen. Um ihre Interessen
durchzusetzen brauchen sie aber auch ein Streickrecht, welches auch politisch
begründet ist. Dieses Werkzeug ist nötig, um auf die Einhaltung der
Arbeitnehmer*innenrechte zu pochen.
Als GRÜNE JUGEND begreifen wir die Digitalisierung als eine Chance für weniger
Arbeit, mehr Leben, mehr Mitbestimmungsrechte und eine demokratischere
Wirtschaft. Dazu ist es aber notwendig, die Digitalisierung in Bahnen zu lenken,
die nicht allein dem Kapitalismus zu Gute kommt, sondern auch dem Menschen
nützt. Um dieses Ziel zu erreichen ist ein stärkerer Einfluss des Staates
notwendig.
Wir wollen diesen Einfluss nehmen, damit die Digitalisierung den Menschen nützt
- und nicht den Gewinnen der Unternehmen.
Von Zeile 1180 bis 1183:
Partizipationsformen, um die Mitarbeiter*innen in ihren Entscheidungsprozessen mit einzubinden. Nicht seltenAllerdings handelt es sich hierbei nicht selten um Scheinpartizipation. WirDeshalb wollen einewir, dass darauf geachtet wird, dass die digitale Partizipation von Mitarbeiter*innen, die auch wirklich Einfluss auf den Betrieb und ihre Arbeitsweise nimmt. Dies sind wichtige Schritte in
Die Digitalisierung nimmt auch Einfluss auf die Arbeitswelt. Sie verändert die
Art und Weise wie wir arbeiten. Jedoch hat die digitale Revolution nicht nur
gute Seiten. Kapitalistische Zwänge bringen unternehmen dazu, neue Technologien
zum Nachteil von Arbeitnehmer*innen zu entwickeln und zu verwenden. Für
neoliberale Parteien wurde "Digitalisierung first, bedenken second" zum Leitbild
in der Digitalpolitik.
Wir wollen, dass die Digitalisierung allen zu Gute kommt. Notwendig dafür ist
ein kritisches Bewusstsein über die Digitalisierung. Allerdings ist
Technologiefeindlichkeit auch kein Weg in der Modernisierung unserer
Gesellschaft.
Unsere Arbeitswelt verändert sich - dabei brauchen wir eine friedliche
Koexistenz von Mensch und Maschine!
Neue Arbeitskultur - Am Kicker bis zum Burnout?
Mit der Digitalisierung wird oft auch eine neue Arbeitskultur verbunden. Einige
Unternehmen leben bereits eine freundlichere Arbeitswelt, freundlicher Umgang,
das Du, ein Teamgefühl und Spaß am Kicker eine wichtige Rolle spielen. Damit
soll die persönliche Bindung am Unternehmen sowie die Zufriedenheit gesteigert
werden. Mit dieser Flexibilisierung gehen jedoch für Arbeitnehmer*innen oft
unbewusst eine stärkere Vermischung von Arbeit und Freizeit einher. Im Gegenzug
wird ständige Rufbereitschaft erwartet. Flexible Arbeitszeiten und Arbeitsplätze
bedeuten, dass auch mal Nachts von zu Hause aus gearbeitet werden muss.
Die Antwort auf diesen Trend kann nur die Stärkung der Arbeitnehmer*innenrechte
sein. Es braucht eine strikte und klare Trennung von Arbeit und Freizeit. Damit
Arbeit für das Leben da ist und nicht andersrum, ist die Einführung diverser
Regeln notwendig - unabhängig der Unternehmensgröße.
Überwachung, Optimierung, Effizienzsteigerung - und von vorn!
Überwachung ist nicht mehr allein ein staatliches Instrument zu Kontrolle von
Bürger*innen. Arbeitsgeber*innen haben Überwachungsinstrumente für sich
entdeckt, um ihre Arbeitnehmer*innen besser zu kontrollieren und zu optimieren.
Die Überwachung von Arbeitsabläufen ist zu einem wichtigen Instrument der
Prozessoptimierung geworden. Durch die genaue Messung von Arbeitsschritten
können Prozesse analysiert und verbessert werden. Entsprechende Messinstrumente
können aber auch dafür genutzt werden, Arbeitnehmer*innen auf die Einhaltung von
Prozessen zu prüfen und ihre Effizienz zu kontrollieren. Die Folge sind enormer
Leistungsdruck, sowie die Beurteilung von Arbeitnehmer*innen anhand ihrer
Effizienz, einhergehend mit der Benachteiligung von weniger effizient
arbeitenden Arbeiter*innen.
Mit dem zunehmenden Leistungsdruck erhöht sich auch der Stress für die
Betroffenen. Der steigende Druck entsteht also durch stetige Überwachung und
Optimierung und führt schlussendlich zum Burnout vieler Arbeitnehmer*innen.
Eine solche Überwachung ist nicht nur verwerflich - sie schränkt die Rechte von
Arbeitnehmer*innen erheblich ein. Deshalb fordern wir ein Ende der Überwachung
von Arbeitnehmer*innen. Außerdem braucht es eine Stärkung der Betriebsräte,
damit diese einen Arbeitsprozesse mitgestalten und somit einen Einfluss auf die
Arbeitsbelastung, sowie den Leistungsdruck nehmen können.
Arbeitszeit reduzieren, nicht Arbeitsplätze!
Wir wollen die Digitalisierung als eine Chance der Entlastung begreifen. Viel zu
oft wird die Digitalisierung für Rationalisierungsmaßnahmen und somit für
Stellenabau missbraucht. Auf diesem Wege verlieren nicht nur viele
Arbeitnehmer*innen ihren Job - den Versicherungen gehen dabei auch die
Sozialabgaben verloren. Ein solcher Missbrauch der Digitalisierung führt also
nicht nur zu einer höheren Arbeitslosigkeit - sie gefährdet sogar das
Sozialsystem.
Arbeitsplatzabbau ist jedoch die falsche Antwort auf die fortschreitende
Modernisierung unserer Arbeit. Neue, digitale Werkzeuge dürfen nicht zum
Handlanger der Gewinnmaximierung und zweifelhaften Wachstums werden. Viel mehr
sollte die Digitalisierung der Reduktion von Arbeit und somit der Arbeitszeit
dienen. Sie ist eine Chance für Arbeitnehmer*innen bei gleichen Gehalt weniger
zu arbeiten und mehr vom Leben zu haben. Neben der Arbeitszeitreduktion ist aber
auch die Anhebung des Mindesturlaubes notwendig. Durch regelmäßige Sabbaticals
sollten Arbeitnehmer*innen die Gelegenheit haben, sich tiefer zu entspannen.
Statt Rationalisierung fordern wir also eine Arbeitszeitreduktion. Die neue
Vollzeit-Perspektive muss die 28-Stunden-Woche für alle Arbeitnehmer*innen bei
gleichem Gehalt werden! Darüberhinaus fordern wir eine Flexibilisierung der
Arbeitszeit, in der Arbeitnehmer*innen ihre Arbeitzeit mit Rückkehrperspektive
an ihre Lebensrealität anpassen können.
Außerdem braucht es einen stärkeren Kündigungsschutz. Bei steigenden Gewinnen
darf kein Unternehmen eine betriebsbedingte Kündigung aussprechen - denn eine
betriebsbedingte Kündigung darf unter keinen Umständen ein Instrument der
Gewinnmaximierung sein!
Befristung und Scheinselbstständigkeit bekämpfen
Mit der Digitalisierung haben sich auch die Arbeitsverhältnisse verändert. Immer
mehr Arbeitsverträge werden befristet. Zeitarbeitsfirmen haben an Bedeutung
zugenommen. Noch besorgniseregender ist der Trend der Scheinselbstständigkeit.
Mit der wachsenden Bedeutung des Onlinehandels wuchs auch die Bedeutung und
damit auch der Druck auf die Logistikbranche. So werden viele Ausliefer*innen
nicht mehr als Mitarbeiter*innen eingestellt, sondern als Unternehmer*innen
beauftragt.
Auf diese Weise werden viele Arbeitnehmer*innen in die Scheinselbstständigkeit
getrieben. Dabei wird mit der Scheinselbstständigkeit nicht nur der Mindestlohn
und Tarifverträge umgangen - auch in die Sozialversicherungen wird nicht mehr
eingezahlt. Ausbleibende Renteneinzahlungen erhöhen für die Selbstständigen das
Risiko der Altersarmut. Oft werden Scheinselbstständige am Ende des Jahres mit
hohen Steuerzahlungen konfrontiert, da in diesem Beschäftigungsverhältnis keine
Lohnsteuervorauszahlung stattfindet. All diese Aspekte macht es für die
Betroffenen schwierig zu erkennen, wie viel Netto wirklich vom Brutto
übrigbleibt.
Diese Form der Scheinselbstständigkeit muss daher stärker von den Finanz-
Arbeits- und Sozialämtern verfolgt werden. Bei ersten Anhaltspunkten sind
Scheinselbstständigkeiten zu unterbinden und entsprechende Unternehmen zu
sanktionieren. Außerdem braucht es für Beschäftigte in Scheinselbstständigkeit
Mitspracherechte und eine Vertretung durch Gewerkschaften, damit diese ihre
Rechte als Arbeitnehmer*innen wahrnehmen können.
Außerdem müssen Arbeitsverträge entfristet werden. Die Praxis der Zeitarbeit und
begrenzten Beschäftigung muss enden. Für eine echte existenzielle Perspektive
braucht es Langfristigkeit. Nur so kann die Zukunft von Arbeitnehmer*innen
gesichert bleiben.
Mehr Digitalisierung = Mehr Mitbestimmung und mehr Rechte!
Die Digitalisierung ist aber auch eine Chance für neue Mitbestimmungsformen
innerhalb von Unternehmen. Schon jetzt benutzen viele Unternehmen digitale
Partizipationsformen, um die Mitarbeiter*innen in ihren Entscheidungsprozessen
mit einzubinden. Nicht seltenAllerdings handelt es sich hierbei nicht selten um Scheinpartizipation. WirDeshalb wollen einewir, dass darauf geachtet wird, dass die digitale Partizipation von Mitarbeiter*innen, die auch wirklich Einfluss
auf den Betrieb und ihre Arbeitsweise nimmt. Dies sind wichtige Schritte in
Richtung der Demokratisierung der Wirtschaft.
In Zeiten wie diesen kommen Betriebsräte und Gewerkschaften eine neue Bedeutung
zu. Betriebsräte und Gewerkschaften müssen mehr Einfluss auf die Gestaltung von
Arbeitsverhältnissen und der Arbeit an sich nehmen. Um ihre Interessen
durchzusetzen brauchen sie aber auch ein Streickrecht, welches auch politisch
begründet ist. Dieses Werkzeug ist nötig, um auf die Einhaltung der
Arbeitnehmer*innenrechte zu pochen.
Als GRÜNE JUGEND begreifen wir die Digitalisierung als eine Chance für weniger
Arbeit, mehr Leben, mehr Mitbestimmungsrechte und eine demokratischere
Wirtschaft. Dazu ist es aber notwendig, die Digitalisierung in Bahnen zu lenken,
die nicht allein dem Kapitalismus zu Gute kommt, sondern auch dem Menschen
nützt. Um dieses Ziel zu erreichen ist ein stärkerer Einfluss des Staates
notwendig.
Wir wollen diesen Einfluss nehmen, damit die Digitalisierung den Menschen nützt
- und nicht den Gewinnen der Unternehmen.