Veranstaltung: | Herbst-Landesmitgliederversammlung 2018 der GRÜNEN JUGEND NRW |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 4.4.1 Wahl der Sprecherin |
Antragsteller*in: | Lena Zingsheim |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 25.10.2018, 15:00 |
L4: Bewerbung als Sprecherin
Beschreibung
Ihr Lieben,
ich möchte mich bei euch erneut um das Amt als Sprecherin der Grünen Jugend NRW bewerben. Im Sommer habt ihr mir das erste Mal Euer Vertrauen geschenkt und seitdem ist viel passiert. Ich würde unfassbar gerne weiter machen und mit Euch gemeinsam dafür kämpfen:
Hambacher Wald vorerst gerettet- das Klima nicht!
Als das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster bekannt wurde, haben wir alle kurz die Luft angehalten. Eine Atempause für den Hambacher Wald. Aber keine Atempause für die Klimabewegung, denn RWE wird weiter Gräben bauen und Baumhäuser räumen.
Ich frage mich, ob RWE wirklich daran glaubt, dass wir Ruhe geben oder ob sie den Schuss nicht gehört haben. Die Landesregierung muss sich endlich von RWE emanzipieren. So ein Konstrukt wie NRWE, wie die Beziehung von RWE und NRW genannt wird, muss aufhören!
Es geht hier um den möglichst sofortigen Kohleausstieg, um echten Klimaschutz und den Erhalt des Hambacher Waldes und nicht um Konzerninteressen! Und ich möchte mit euch genau dafür mitstreiten! Ohne unsere junge grüne Stimme wird es kaum Gewinne zu Gunsten des Klimas und der Umwelt geben. Es geht hier um unsere Zukunft und auch die unserer Kinder, um den Erhalt der Natur und Lebewesen!
Dieser Kampf ist keine regionale Modeerscheinung, auf die gerade alle einsteigen, sondern längst zum globalen Kampf geworden. Die regierenden Parteien auf der Bundes- und Landesebene ruhen sich auf der angeblichen Bekämpfung von Fluchtursachen aus.
Dabei sind die Tagebaukanten selbst Fluchtursachen! Und dieser verdammt warme Sommer hat einen ersten Eindruck verschaffen, wie es zukünftig weitergehen wird. Ich will diese Erde mit Euch retten!
Mutmacher*in statt Angstmacherei !
Angstmacherei scheint sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene salonfähig geworden zu sein. In den vergangenen Monaten gab es keine Woche, in der nicht ein Söder, ein Seehofer oder ein Reul die politischen Geschehnisse mit angstschürenden Worten an die Gesellschaft kommentiert haben.
Aber keine Spur von Handlungswille oder progressiven Vorschlägen zu Gunsten der Gesellschaft. Stattdessen heizen diese Männer die Debatten auch noch auf. Chemnitz sei gar nicht so schlimm gewesen, im Hambacher Wald würden nur linksradikale Menschen Gewalt ausüben und die Geflüchteten seien die Ursache aller Probleme.
Ihr Lieben,Ihr Lieben, Ihr Lieben, Ihr Lieben,Ihr Lieben,Ihr Lieben, Ihr Lieben,
Das ist nicht meine und unsere Art der Politik!
Der bayrische und hessische Wahlkampf hat gezeigt und wird zeigen, dass wir uns mit menschlicher, mutiger und ökologischer Haltung diesen gefährlichen Narrativen entgegenstellen!
Ich will mit Euch Mut machen! Lasst uns zusammen den Menschen das Vertrauen in politisches Handeln zurückgeben und unsere junggrünen Ideen im Land verbreiten.
Für diese politische Vision braucht es aber auch Räume und Kreativität. Deshalb ist es aus meiner Sicht wichtig, dass wir uns als Grüne Jugend rausbewegen.
In Bündnisse, Vereine und Organisationen, die dieselben Kämpfe wie wir führen, mit ihnen in den Dialog zu treten, gestärkt mit neuen Impulsen rauszugehen und denen, die uns vergessen haben, den Finger in die Wunde legen. Und wo können wir das besser als bei den kommenden Europa- und Kommunalwahlen.
Die Listenaufstellungsreform der Grünen in NRW wird noch dieses Jahr beginnen. Diesen Prozess will ich mit Euch kritisch begleiten und die Stimme für uns erheben. Für die Kommunalwahlen soll Euch das Expert*innenteam der GJ NRW unterstützen. Darüber hinaus aber auch in Kreisverbände gehen und Werbung für junge Kandidat*innen machen und Mut geben, dass wir nicht nur Lückenfüller*innen des Generationenwechsels sind, sondern inhaltlich was draufhaben! Es darf nicht wieder so sein, dass beispielsweise in Jugend- und Schulausschüssen nur Ü50-Menschen über uns debattieren und entscheiden.
Kindern eine Chance geben!
Apropos Schule: Schüler*innen stellen mir immer häufiger die Frage, wie diese Welt in ein paar Jahren aussehen wird und wofür so viele Menschen auf die Straßen gehen. Die Fragen sind nicht leicht zu beantworten. Was ich aber versuche, ist über die aktuelle politische Lage aufzuklären. Und dazu gehört auch die AfD kritisch aus meiner Meinung heraus zu thematisieren. Die AfD hat in anderen Bundesländern gegen Lehrer*innen, die sich kritisch äußern eine Beschwerdeseite eingerichtet. Davon lasse ich mich nicht einschüchtern! Es ist meine Pflicht Menschen über den Rechtsruck und parteipolitische Positionen aufzuklären!
Ich starte jetzt Anfang November das Referendariat an einer Gesamtschule, an der Schüler*innen mit und ohne Förderbedarf unterrichtet werden. Die Schulministerin Frau Gebauer hat vor ein paar Tagen einen Runderlass zur schulischen Inklusion veröffentlicht. Sie schmückt sich darin unter anderem mit 6000 zusätzlichen Lehrer*innenstellen. Das wird nicht die Lösung sein, weil schon jetzt der Großteil der Stellen nicht besetzt werden, weil es an Aufklärung und Schulung mangelt!
Und es geht noch weiter: Sogenannte Schwerpunktschulen sollen die Schüler*innen mit Förderbedarf bündeln, sodass dort auf Grundlage von ausgereiften Inklusionskonzepten wirklich gefördert werden kann. Die freie Schulwahl für alle Schüler*innen fällt damit genau so weg, wie die Chance, dass an allen Schulen tatsächlich ein umdenken in Sachen Bildung und Diversität mit Unterstützung der Landesregierung geschehen kann.
Ich will, dass jedes Kind dieselben Chancen auf Bildung hat. Das ist ein Menschenrecht! Deshalb kämpfe ich für ein gesellschaftliches Umdenken, denn Inklusion beginnt im Kopf!
Ich bitte um Euer Vertrauen
Ihr Lieben,
die Ungerechtigkeit in dieser Welt und die Klimakrise in der wir stecken lösen sich nicht von alleine auf. Ich möchte es anpacken und die Welt ein Stück besser machen! 3 Monate durfte ich nun Eure Sprecherin sein und will weiter für Euch und mit Euch kämpfen! Wir sind knapp 3000 Mitglieder in NRW und es bilden sich immer mehr wundervolle Basisgruppen, die so eine krasse Arbeit machen! Zwischen politischem Engagement und der eigenen Ausbildung darf kein ODER stehen, sondern ein UND. Ich bin ein großer Fan von Teamwork und Empowerment. Lasst uns die Welt besser machen und es deshalb gemeinsam anpacken, denn jedes junggrüne Engagement hilft, dass wir unseren jungen, stacheligen und grünen Zielen riesige Schritte näherkommen.
Eure Lena