Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung Herbst 2022 |
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Tagesordnungspunkt: | 7.1.1 Wahl Specher*in |
Antragsteller*in: | Rênas Sahin |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 03.10.2022, 16:29 |
LV2: Rênas Sahin
Beschreibung
Bewerbung als Landessprecher
Als GRÜNE JUGEND in Nordrhein-Westfalen haben wir im letzten Jahr riesige Schlagkraft bewiesen. Wir haben die stärkste Kampagne gefahren, die dieser Landesverband je gesehen hat. Mit hunderten Aktivist*innen waren wir im ganzen Land aktiv und haben unter dem Claim #LassMalÄndern für echte politische Veränderung in NRW gekämpft. Wir haben zehntausende Gespräche geführt, etliche Neumitglieder gewonnen und den Kampf um echte Gerechtigkeit auf die politische Tagesordnung gesetzt.
In den nächsten Wochen und Monaten wollen wir mit dieser Stärke weitermachen. Die Klimakrise wütet und immer mehr Menschen rutschen in die Armut. Gerade jetzt braucht es eine Politik, die das Wohl der Menschen und nicht die Gewinne der großen Konzerne in den Mittelpunkt stellt. Dafür möchte ich gemeinsam mit euch kämpfen - und bewerbe mich deshalb erneut als euer Landessprecher!
Genug ist halt einfach genug!
Seit Jahrzehnten steigen die Löhne nicht, von der Ausbildungsvergütung können viele nicht leben und das WG-Zimmer ist trotz Nebenjob noch viel zu teuer. Die Preise steigen ins Unermessliche, das Konto ist am Monatsende leer und die nächste Nebenkostenabrechnung macht uns allen zurecht Angst. Gleichzeitig machen große Konzerne Rekordgewinne und DAX-Manager bekommen 25% mehr Gehalt. Und wirkliche Entlastungen gibt es nicht oder erst viel zu spät. Das muss sich ändern und dafür braucht es den Druck von der Straße.
Im Vereinigten Königreich verbinden sich gerade Gewerkschaften, soziale Bewegungen und bisher unorganisierte Menschen, um gegen die Krise anzukämpfen. Tausende Arbeiter*innen streiken für Löhne, von denen sie gut leben können. Und auch bei uns in NRW stehen Lohnrunden an, immer mehr Bündnisse für Entlastungen und Solidarität formieren sich. Lasst uns ein Teil davon sein, bilden wir vor Ort Bündnisse mit Gewerkschaften, Sozialverbänden und Bewegungen, holen wir Menschen ab und organisieren wir sie bei uns. Als GRÜNE JUGEND NRW können wir dezentrale Kampagnen fahren, vor Ort präsent sein und für Gerechtigkeit kämpfen. Lasst uns den Druck auf die Straßen und Plätze bringen, der die Regierungen in Bund und Land zum Handeln zwingt und echte soziale Sicherheit bringt.
Klima? Kampf!
Konservative, Liberale und Rechte versuchen die aktuelle Energiekrise dafür zu nutzen, einen fossilen Rollback zu erreichen. Überall betonen sie gerade die langfristige Notwendigkeit fossiler Infrastruktur von Kohle, Öl und Gas auch über die notwendige Abfederung der aktuellen Härten hinaus. Dieser Vorstoß unterschlägt ganz bewusst, dass gerade die Abhängigkeit von fossiler Energie erst der Grund für die Krise war. Dazu kommt noch eine Politik, die die Profite von großen Konzernen in den Mittelpunkt rückt. Statt eines fossilen Rollbacks braucht es mehr denn je eine Klimapolitik, die die Radikalität der Klimakrise ernst nimmt. Wir erteilen allen eine Absage, die versuchen am Kohleausstieg 2030 oder einem schnellen, konsequenten Gasausstieg zu rütteln und werden um Lützerath und jedes Dorf im Rheinischen Revier kämpfen. Denn für mich ist klar: Die 1,5 Grad Grenze verläuft vor Lützerath - verteidigen wir sie!
Ein besseres Morgen
Unsere politischen Gegner*innen versuchen wieder, Soziales und Klima gegeneinander auszuspielen. Am Ende verlieren wir bei diesem falschen Spiel beides. Neben kurzfristiger Entlastung im Sinne der Vielen wollen wir deswegen eine politische Erzählung schaffen, in der Klimapolitik und eine handfeste Verbesserung im Leben der Menschen Hand-in-Hand gehen. Viele Menschen haben zurecht Sorge vor einer Verschlechterung ihres Lebens, wurden doch vergangene Transformationen immer auf dem Rücken der Arbeiter*innen ausgetragen. Wir müssen dafür sorgen, dass in der anstehenden ökologischen Transformation niemand unfreiwillig den Job verliert, flächendeckend gute Arbeit mit guten Löhnen geschaffen und eine riesige Investionsoffensive in das gute Leben vor Ort gestartet wird. Das stärkt Millionen von Menschen und zwangsläufig auch die Akzeptanz von radikaler Klimapolitik.
Politik für die Vielen, Politik mit den Vielen
Ob im Kampf für Klimagerechtigkeit oder für echte Entlastungen: Als GRÜNE JUGEND und als gesellschaftliche Linke insgesamt sind wir in diesen Zeiten gefordert wie noch nie. Stark sind wir dann, wenn wir an allen Orten im Land aktiv sind und geeint das gute Leben erkämpfen. Langfristiger, linker Machtaufbau gelingt nur von unten. Dass wir landesweit kampagnenfähig sind, haben wir dieses Frühjahr unter Beweis gestellt. Im nächsten Jahr möchte ich die Sprecher*innen in allen unseren Kreisverbänden, auf dem Land wie in der Großstadt, weiter methodisch und inhaltlich stärken, mehr Austauschrunden organisieren und mit euch starke dezentrale Kampagnen vor Ort fahren.
Als Landessprecher habe ich gemeinsam mit diesem wundervollen Landesverband diesen Sommer gelernt, wie man Konflikte mit der Partei führt, wenn diese unzureichende Politik macht. Meine Erfahrungen möchte ich weiter einsetzen - im Sinne des Verbandes und der Menschen.
Wir müssen Entlastungen erkämpfen und gleichzeitig eine langfristige Vision einer besseren Welt entwickeln. Wir müssen Klimakrise und soziale Krise gleichzeitig bekämpfen und uns dafür mit den Interessen von großen Konzernen entgegenstellen. Wir müssen altes Vertrauen zurückgewinnen und neues Vertrauen schaffen. Wir wollen die vielen Menschen aus ihrer politischen Ohnmacht holen und sie mit ihren Interessen breit organisiert einbinden. Nur dann können wir gemeinsam den Ungerechtigkeiten unserer Gesellschaft die Stirn bieten und für eine bessere Zukunft streiten. Das ist natürlich viel Arbeit - ich möchte meinen Teil dazu beitragen. Deswegen bewerbe ich mich erneut als Landessprecher der GRÜNEN JUGEND NRW und freue mich über eure Unterstützung.