Leitantrag: | Es kommt auf uns alle an! - Arbeitsprogramm 2023 |
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Antragsteller*in: | Landesvorstand (dort beschlossen am: 26.10.2022) |
Status: | Zurückgezogen |
Eingereicht: | 26.10.2022, 23:57 |
AP1 -097: Es kommt auf uns alle an! - Arbeitsprogramm 2023
Antragstext
Nach Zeile 97 einfügen:
Awarenessarbeit in der GRÜNEN JUGEND NRW
Mit dem auf der letzten Landesmitgliederversammlung beschlossenen Antrag zur Einführung eines Awarenesspools haben wir als GRÜNE JUGEND NRW endlich eine feste Struktur für die Awaresnessarbeit beschlossen!
Seitdem ist viel passiert: Nach einer breit gestreuten, transparenten Ausschreibung hat sich ein großer, vielfältiger Awareness-Pool bereits zusammengefunden und ist das erste Mal auf dieser Landesmitgliederversammlung im Einsatz.
Als immer weiter wachsender Verband, mit immer mehr jungen aktiven Mitgliedern stehen wir vor großen Herausforderungen. Denn in einem Jugendverband, wo wir gemeinsam für ein besseres Morgen kämpfen, kommt es zu Streit, es gibt Probleme und es erleben Menschen Diskriminierung. Das liegt schlichtweg daran, dass wir in keiner perfekten Utopie leben. Und genau hier wollen wir ansetzen, denn wir sind dafür verantwortlich, dass alle eine gute Zeit haben und sich wohlfühlen.
Menschen, die Awarenessarbeit leisten, können mit einem Rückzugsraum, einem Tee und einem Gespräch eine gute erste Anlaufstelle bei akuten Problemen sein.
Damit Awareness-Personen sich befähigt fühlen, sinnvolle Awarenessarbeit zu leisten und dabei ihre eigenen Grenzen nicht überschreiten, ist für dieses Verbandsjahr ein Workshop geplant.
Denn als Verband sind wir in der Pflicht, auf der einen Seite eine gute Anlaufstelle für akute Probleme bereitzustellen, aber eben genauso die jeweiligen Grenzen der Menschen zu achten, die diese Anlaufstelle sind.
Dafür sind die folgenden Punkte zentral in der Schulung:
Awareness-Personen sind keine ausgebildeten Seelsorger*innen oder
Psycholog*innen und sind deshalb vor triggernden und überfordernden Erfahrungen soweit es möglich ist zu schützen
Für psychologische Probleme und Probleme, die über die Veranstaltung hinausgehen, sind Awareness-Personen nicht zuständig. Dafür gibt es professionelle Anlaufstellen, wie Notdienste, Psycholog*innen oder die Ombudspersonen der GRÜNEN NRW
Awareness-Personen werden die Themenbereiche der Awarenessarbeit vermittelt, dazu gehören zum Beispiel Jugendschutz und verschiedene Formen der Diskriminierung
Awareness-Personen werden darin ausgebildet, Grenzen zu ziehen und lernen, diese aktiv zu kommunizieren
Für jede Person im Awareness-Pool sehen Grenzen anders aus und werden individuell ausgelotet. Das kann auch bedeuten, Themen auszuschließen.
Die Einsatzzeiten werden vorher gemeinsam festgelegt. Dafür wird mit einem Schichtsystem gearbeitet, welches auf die individuellen Wünsche der Menschen eingeht und ihre zeitlichen Grenzen berücksichtigt. Denn Awareness-Personen sind ehrenamtlich für den Verband im Einsatz und sollen genau wie alle anderen auch an der Versammlung und am Rahmenprogramm teilnehmen können.
Es ist völlig normal, dass Awareness-Personen nicht bei jeder Veranstaltung im Einsatz sind, wie oft jede*r als Awareness-Person eingesetzt werden möchte, wird individuell abgemacht. Denn auch an einer gesamten Versammlung ohne Awareness-Verantwortung teilnehmen zu können, ist wichtig.
Die GRÜNE JUGEND NRW ist ein Ort, an dem wir gemeinsam Politik machen, linke Visionen Wirklichkeit werden und wir als junge Menschen eine gute Zeit miteinander haben. Dafür ist Awareness-Arbeit ein zentraler Baustein. Deswegen ist eine umfassende Schulung für alle Menschen im Awareness-Pool unerlässlich und bringt uns als gesamten Verband einen großen Mehrwert. Denn es liegt an uns, dass alle Menschen sich in der GRÜNEN JUGEND NRW wohlfühlen.
Das Verbandsjahr 2022 war geprägt von der Landtagswahl und unserer
#Lassmaländern-Kampagne. Gemeinsam waren wir für ein besseres Morgen auf den
Straßen und Plätzen NRWs. Nach der Wahl aber war klar: Schwarz-grün ist für uns
keine Option. Die Krise machte auch vor NRW nicht halt und trifft die Menschen
noch immer hart. Darauf hat die Landesregierung bisher wenig Antworten gefunden.
Vielmehr jagt eine schlechte Nachricht die nächste, zuletzt mit der Entscheidung
gegen Lützerath.
Als GRÜNE JUGEND NRW tragen wir also besondere Verantwortung und werden es auch
weiterhin tun. Um ihr gerecht zu werden braucht es uns alle, denn wir wollen
wirksame Entlastungen erkämpfen und die 1,5-Grad-Grenze verteidigen - dafür
braucht es einen starken Verband mehr denn je! Wir wollen deshalb noch mehr
werden und unsere Strukturen auf allen Ebenen stärken. Gemeinsam packen wir es
an und streiten in ganz NRW für linke Politik. Ob in Aachen, Minden oder
Duisburg - Es kommt auf uns alle an!
Bildungsarbeit
Starke Bildungsarbeit ist eine zentrale Aufgabe der GRÜNEN JUGEND NRW. Denn als
politischer Jugendverband können wir nur etwas verändern, wenn wir gemeinsam
politische Antworten auf die Krisen unserer Zeit entwickeln. Wir verstehen die
aktuellen Verhältnisse dabei nicht als Flickenteppich verschiedener Probleme,
sondern entwickeln eine umfassende Analyse der Gesellschaft - Nur so können wir
sie verändern! Bildungsarbeit befähigt genau dazu. Unsere Aufgabe ist es, alle
Mitglieder auf den verschiedensten Ebenen mit unterschiedlichstem Vorwissen
abzuholen. Damit uns das gelingt, wollen wir mit ganz verschiedenen Formaten die
Bildungsarbeit noch weiter ausbauen!
Frühjahrs-LMV
Jahrelang hat die Klimabewegung für echte Klimagerechtigkeit gestritten und den
aktuellen politischen Diskurs in diesem Bereich enorm geprägt. Ihr ist es zu
verdanken, dass niemand mehr die Realität der Klimakrise leugnen kann. Aber
trotz der langen Zeit des Kampfes und der starken Mobilisierung reichen aktuelle
Klimaschutzmaßnahmen bei weitem nicht aus. Im Gegenteil - der Krieg in der
Ukraine wird zur Rechtfertigung einer Rückkehr zu fossiler Energie genutzt. Dass
Gas nunmal alles andere als klimaneutral ist, lassen Regierende zur Zeit gern
unter den Tisch fallen. Dabei ist es längste Zeit für radikalen Klimaschutz, der
den katastrophalen Umständen gerecht wird. Als linkem Verband ist uns klar, dass
dieser nicht auf dem Rücken der Arbeiter*innen ausgetragen werden kann, sondern
solidarisch und Hand in Hand mit ihnen erkämpft werden muss! Aber wie genau kann
das gehen? Wie können wir in der Industrie eine gerechte Transformation
schaffen, die keine*n Arbeiter*in zurücklässt? Diesen Fragen wollen wir bei der
Frühjahrs-LMV auf den Grund gehen und zum ersten Mal im Vorhinein einen
passenden Ortsgruppen-Workshop anbieten.
Sommercamp
Sommer, Sonne, Sommercamp hieß es bereits 2022 - und soll es auch 2023 wieder
heißen! Denn was gibt es besseres als mit vielen anderen Menschen aus der GRÜNEN
JUGEND NRW ein cooles Bildungsprogramm gemischt mit einem lockeren
Freizeitangebot zu erleben? Mit einem breiten Bildungsangebot für alle
Mitglieder wollen wir grundlegende Analysen weitergeben und alle befähigen, an
Lösungen für die aktuellen Krisen zu arbeiten. Denn linke Politik geht uns alle
etwas an! Das mehrtägige Sommercamp soll genau das bieten. Dafür wollen wir auf
der Erfahrung aus 2022 aufbauen. Insbesondere für Menschen, die noch nicht so
lange in der GRÜNEN JUGEND sind, wird das Sommercamp ein super Einstieg. Es
bietet aber auch genauso langjährigen Mitgliedern neue Perspektiven.Und wie
lässt es sich besser für ein gerechtes Morgen kämpfen, als mit Sommer, Sonne und
vielen coolen Mitstreiter*innen?
Herbst-LMV
Die Krisen hören nicht auf und manchmal wirkt es, als kämen wir mit der
Krisenbewältigung gar nicht mehr hinterher. Zwischen all dem alltäglichen Stress
kommt die Frage danach, wie unser Bild einer wirklich gerechten Gesellschaft
überhaupt aussieht, oft zu kurz. Als Linke ist uns aber klar: Wir brauchen eine
gemeinsame Utopie, die uns im Alltag Orientierung gibt und für die es sich
lohnt, gemeinsam zu kämpfen! Bei der Herbst-LMV wollen wir uns deshalb den
Fragen widmen, warum genau es diese Utopie braucht und wie sie konkret aussehen
kann. Als linker Jugendverband sagen wir: Her mit dem guten Leben!
Weitere Angebote
Auch zwischen den bereits jetzt geplanten großen Bildungsangeboten werden
Bildungsteam und Landesvorstand weiterhin mit Bildungsangeboten auf aktuelle
politische Entwicklungen reagieren. So müssen wir uns nicht allein über Fragen
den Kopf zerbrechen, die uns eigentlich alle beschäftigen, sondern finden
gemeinsam sinnvolle Antworten. Auch im nächsten Jahr werden wir hierzu
verschiedene Expert*innen und Bündnispartner*innen einladen und mit ihnen in den
Austausch kommen.
Bildungsteam
Die Struktur des Bildungsteams ist mittlerweile seit zwei Jahren etabliert und
trägt den wichtigsten Teil zum Bildungsprogramm der GRÜNEN JUGEND NRW bei. Sie
wird deshalb auch im nächsten Jahr fortgeführt. Die Aufgabe des Teams wird es
sein, die Bildungsarbeit auf den verschiedenen Großveranstaltungen zu
konzipieren und zusätzlich mit Bildungsangeboten auf aktuelle politische
Entwicklungen zu reagieren. Außerdem wird das Bildungsteam im nächsten Jahr zum
ersten Mal fertige Workshopmodule zu verschiedenen grundlegenden Themen
konzipieren.
Train the Trainers
Hinzu kommt im nächsten Jahr ein neues Bildungsprojekt: Das Train-the-Trainers-
Programm! In diesem Weiterbildungsprogramm werden erfahrene Mitglieder und
ehemalige Verantwortungsträger*innen gezielt dazu ermächtigt, ihr Wissen im
Verband weiterzugeben. Dabei wird auf eine gute Mischung aus inhaltlicher und
methodischer Schulung sowie ersten Praxiserfahrungen geachtet. So schaffen wir
es langfristig, immer mehr Mitgliedern Zugang zur Bildung des Verbands zu
ermöglichen und flächendeckend qualitative Bildungsarbeit direkt in den
Kreisverbänden anzubieten.
Methodische und strategische Bildung
Im Rahmen der Kreisverbandsstrategie (dazu findet ihr unten noch mehr) werden
wir verschiedenste Verantwortungsträger*innen der Kreisverbände auch gezielt
methodisch und strategisch ausbilden. So erhalten sie hilfreiche Tipps für ihre
Arbeit vor Ort und haben zudem die Möglichkeit, das neu gewonnene Wissen direkt
an ihre Kreisverbände weiterzugeben. Egal ob Schatzmeister*in, Politische
Geschäftsführung oder Sprecher*in - In ganz NRW befinden sich KV-Vorstände in
ähnlichen Situationen und sind stärker gemeinsam als allein!
Verbandsarbeit
Awarenessarbeit in der GRÜNEN JUGEND NRW
Mit dem auf der letzten Landesmitgliederversammlung beschlossenen Antrag zur Einführung eines Awarenesspools haben wir als GRÜNE JUGEND NRW endlich eine feste Struktur für die Awaresnessarbeit beschlossen!
Seitdem ist viel passiert: Nach einer breit gestreuten, transparenten Ausschreibung hat sich ein großer, vielfältiger Awareness-Pool bereits zusammengefunden und ist das erste Mal auf dieser Landesmitgliederversammlung im Einsatz.
Als immer weiter wachsender Verband, mit immer mehr jungen aktiven Mitgliedern stehen wir vor großen Herausforderungen. Denn in einem Jugendverband, wo wir gemeinsam für ein besseres Morgen kämpfen, kommt es zu Streit, es gibt Probleme und es erleben Menschen Diskriminierung. Das liegt schlichtweg daran, dass wir in keiner perfekten Utopie leben. Und genau hier wollen wir ansetzen, denn wir sind dafür verantwortlich, dass alle eine gute Zeit haben und sich wohlfühlen.
Menschen, die Awarenessarbeit leisten, können mit einem Rückzugsraum, einem Tee und einem Gespräch eine gute erste Anlaufstelle bei akuten Problemen sein.
Damit Awareness-Personen sich befähigt fühlen, sinnvolle Awarenessarbeit zu leisten und dabei ihre eigenen Grenzen nicht überschreiten, ist für dieses Verbandsjahr ein Workshop geplant.
Denn als Verband sind wir in der Pflicht, auf der einen Seite eine gute Anlaufstelle für akute Probleme bereitzustellen, aber eben genauso die jeweiligen Grenzen der Menschen zu achten, die diese Anlaufstelle sind.
Dafür sind die folgenden Punkte zentral in der Schulung:
Awareness-Personen sind keine ausgebildeten Seelsorger*innen oder
Psycholog*innen und sind deshalb vor triggernden und überfordernden Erfahrungen soweit es möglich ist zu schützen
Für psychologische Probleme und Probleme, die über die Veranstaltung hinausgehen, sind Awareness-Personen nicht zuständig. Dafür gibt es professionelle Anlaufstellen, wie Notdienste, Psycholog*innen oder die Ombudspersonen der GRÜNEN NRW
Awareness-Personen werden die Themenbereiche der Awarenessarbeit vermittelt, dazu gehören zum Beispiel Jugendschutz und verschiedene Formen der Diskriminierung
Awareness-Personen werden darin ausgebildet, Grenzen zu ziehen und lernen, diese aktiv zu kommunizieren
Für jede Person im Awareness-Pool sehen Grenzen anders aus und werden individuell ausgelotet. Das kann auch bedeuten, Themen auszuschließen.
Die Einsatzzeiten werden vorher gemeinsam festgelegt. Dafür wird mit einem Schichtsystem gearbeitet, welches auf die individuellen Wünsche der Menschen eingeht und ihre zeitlichen Grenzen berücksichtigt. Denn Awareness-Personen sind ehrenamtlich für den Verband im Einsatz und sollen genau wie alle anderen auch an der Versammlung und am Rahmenprogramm teilnehmen können.
Es ist völlig normal, dass Awareness-Personen nicht bei jeder Veranstaltung im Einsatz sind, wie oft jede*r als Awareness-Person eingesetzt werden möchte, wird individuell abgemacht. Denn auch an einer gesamten Versammlung ohne Awareness-Verantwortung teilnehmen zu können, ist wichtig.
Die GRÜNE JUGEND NRW ist ein Ort, an dem wir gemeinsam Politik machen, linke Visionen Wirklichkeit werden und wir als junge Menschen eine gute Zeit miteinander haben. Dafür ist Awareness-Arbeit ein zentraler Baustein. Deswegen ist eine umfassende Schulung für alle Menschen im Awareness-Pool unerlässlich und bringt uns als gesamten Verband einen großen Mehrwert. Denn es liegt an uns, dass alle Menschen sich in der GRÜNEN JUGEND NRW wohlfühlen.
Landesmitgliederversammlungen
Die Landesmitgliederversammlungen im nächsten Jahr werden wie gewohnt im
Frühjahr und Herbst stattfinden. Bei der Frühjahrs-LMV werden wir mit
Bildungsarbeit und Anträgen unsere Verständnis von Klimagerechtigkeit schärfen
und dabei im besonderen den Weg für eine gerechte Transformation, die keine
Arbeiter*in zurücklässt, aufzeichnen. Bei der Herbst-LMV stellen wir uns
größeren Fragen nach unserem Bild einer gerechten Gesellschaft und widmen uns
ihnen auch hier sowohl in Anträgen als auch in der Bildungsarbeit. Aller
Wahrscheinlichkeit nach können beide Mitgliederversammlungen als dreitägige
Präsenzveranstaltungen mit digitalem Rahmenprogramm stattfinden, bei denen auch
Vernetzung und die Einbindung von Neumitgliedern nicht zu kurz kommt.
Kreisverbandsstrategie
Unsere Kreisverbände (ehemals Ortsgruppen) sind das Herzstück unseres Verbands!
Wer schon eine Weile in der Grünen Jugend aktiv ist, an dem ist dieser Satz
sicher nicht vorbeigegangen. Denn wir sind ein linker, strategischer
Jugendverband. Während RWE, Vonovia und Co. ihre machtvollen Beziehungen und ihr
Kapital nutzen können, um Einfluss auszuüben, haben wir nunmal nur eins: Uns
selbst. Um den ungerechten Status Quo tatsächlich anzugreifen, nutzen wir diese
einzige Ressource so gut wie möglich und organisieren uns mit vielen. Um stetig
mehr zu werden, reicht kein guter Presse- oder Talkshowauftritt von Bundes- oder
Landessprecher*innen: Dafür braucht es Politik von unten!
Und hier kommen die Kreisverbände ins Spiel: Sie sind der Ort, an dem Menschen
zum ersten Mal mit der GRÜNEN JUGEND in Berührung kommen. Vor Ort werden Leute,
oft im Rahmen von Kampagnen, zum ersten Mal angesprochen. In ersten Gesprächen
stellen sie fest, dass die Ungerechtigkeit, die sie tagtäglich spüren, nicht
unveränderlich ist. Vor Ort entscheidet sich auch, welchen Weg Interessierte
dann gehen. Werden sie zum aktiven Mitglied und übernehmen langfristig
Verantwortung im Verband, oder werden sie von tausend Abkürzungen und
schwierigen soziologischen Begrifflichkeiten abgeschreckt? Weil sich all das in
den Kreisverbänden entscheidet, sind sie Ansprache- und Ankommensort. Eine
kleinere Gruppe, in der man sich gegenseitig kennt, ist außerdem ein super Ort,
um sich gemeinsam weiterzubilden. Egal ob spontane inhaltliche Austauschrunde
oder Tagesworkshop - Kreisverbände sind ein Ort des gemeinsamen Lernens! Und
auch die Debatte über den Umgang mit aktuellen Entwicklungen und gemeinsame
Positionen, egal ob auf Kreis-, Landes- oder Bundesebene, ist niedrigschwelliger
vor Ort. Nicht jede*r traut sich, beim Bundeskongress oder bei der
Landesmitgliederversammlung flammende Reden zu halten. Damit im
innerverbandlichen Diskurs trotzdem auch leise Stimmen zu Wort kommen sind
Kreisverbände als Ort der Debatte essentiell. Indem wir immer mehr dezentrale
und Stück für Stück auch eigene, lokale Kampagnen in den Kreisverbänden
etablieren, werden sie außerdem zu einem Ort der eigenen politischen Wirkmacht.
Jeder Kreisverband der Grünen Jugend ist mitentscheidend für den Erfolg einer
Bundes- oder Landeskampagne oder über die Frage, ob das Freibad im Ort
Luxusbauten weichen muss. Das wissen wir und deshalb ist uns klar: Es kommt auf
uns alle an!
Um die Verantwortlichen auf Kreisebene möglichst gut zu unterstützen und
regelmäßigen Austausch zu gewährleisten, wollen wir außerdem ein Kreisverbands-
/Landesverbandstreffen etablieren. Hier wollen wir uns zweimal im Jahr mit
Verantwortungsträger*innen aus unseren Kreisverbänden treffen, uns austauschen
und auf inhaltlicher und methodischer Ebene weiterbilden. Natürlich wird dort
auch Vernetzung und eine gemeinsame schöne Zeit nicht zu kurz kommen! Für die
Sprecher*innen, Politischen Geschäftsführer*innen und Schatzmeister*innen wollen
wir regelmäßige ämterbezogene Austauschformate online anbieten.
Kein Kreisverband kann außerdem erfolgreich Politik machen und eine
Stadtgesellschaft aufrütteln, wenn er sich gleichzeitig um die eigenen unklaren
Strukturen kümmern muss. Deshalb haben wir unseren Kreisverbänden auf dem
letzten Bundeskongress einen klaren rechtlichen Rahmen gegeben. Dieser große
Schritt zieht wiederum Anpassungen auf Landesebene nach sich, die im Frühjahr
zur Abstimmung gestellt werden sollen. In diesem Rahmen geben wir den
Kreisverbänden die längst überfällige Finanzautonomie und klären die Rolle von
Ortsverbänden und Bezirken. Bei den in allen Kreisverbänden durch die KV-Reform
anstehenden Satzungsänderungen werden wir beraten und mit einer Mustersatzung
unterstützen. Auch bei dem durch die Finanzautonomie entstehenden Bedarf an
neuen Strukturen werden wir die Kreisverbände nicht alleine lassen, sondern
diese Fragen zum Beispiel in den regelmäßigen Treffen mit Schatzmeister*innen
thematisieren.
Um die Bildungsarbeit in den Kreisverbänden stärker unterstützen zu können,
werden wir zudem ein Train-the-Trainers-Programm auf Landesebene starten. Die so
ausgebildeten Trainer*innen sollen Kreisverbänden langfristig dann als
Referierende zur Verfügung stehen. Gemeinsam sorgen wir für gute Bildungsarbeit
in ganz NRW!
Viele Probleme, die in Kreisverbänden entstehen, ähneln sich. Es ergibt deshalb
oft Sinn, sie in großer Runde zu besprechen und gemeinsam anzugehen. Allerdings
sind die Herausforderungen, vor denen ländliche Kreisverbände stehen,
strukturell bedingt oft ganz andere. Während es in ländlichen Gegenden oft ein
Erfolg ist, überhaupt ein regelmäßiges Aktiventreffen stattfinden zu lassen,
organisieren Großstädte mehrtägige Bildungsveranstaltungen. Um kleinere
Kreisverbände gezielt zu vernetzen und zu stärken, wollen wir für sie im
nächsten Jahr zwei zusätzliche Vernetzungstreffen anbieten.
Finanzen
Ohne Geld läuft nichts. Das gilt auch in der GRÜNEN JUGEND. Deshalb möchten wir
unsere finanziellen Mittel weiter ausbauen. Dafür schauen wir uns jeden
Einnahmeposten im Haushalt an und versuchen, diesen zu steigern..
Im nächsten Jahr möchten wir erstmals ein Kreisverbands-/Landesverbandstreffen
etablieren und auskömmlich finanzieren. Auch die Mitgliederversammlungen und das
Sommercamp sind für das Haushaltsjahr 2023 mit genügend Mitteln versorgt. Um die
Bildungsarbeit in den Ortsgruppen zu stärken, werden wir ein Train the Trainers
Programm auf NRW Ebene anbieten. Auch dieses ist im Haushalt festgeschrieben.
Verbandsöffnung
Diesen Herbst haben wir ein Team für Antirassistische Strategien ausgeschrieben
und werden noch im Jahr 2022 mit der Arbeit beginnen. Im Jahr 2023 wollen wir in
Nordrhein-Westfalen die antirassistische Strategie bei uns im Landesverband
umsetzen. Wir werden dabei auf einen riesigen Erfahrungsschatz vergangener Teams
auf Bundesebene zurückgreifen, die Verbandsevaluation nutzen und mit eigenen
Akzenten den Prozess der Verbandsöffnung in NRW vorantreiben.
Einen möglichen antirassistischen Aktionstag der GRÜNEN JUGEND oder andere
bundesweite Aktionen wollen wir stärker begleiten und größere inhaltliche
Akzente aus NRW heraus senden.
Wir werden die Mitglieder des Teams sowie ggf. weitere Personen schulen und sie
fit machen, niedrigschwellige Bildungsangebote in der Breite des Verbands
anbieten zu können. So wollen wir Grundlagen des Antirassismus in die Breite des
Verbands tragen, auf Basis derer wir uns dann antirassistischer Praxis widmen
werden.
Neben Vernetzungsangeboten, bspw. im Rahmen der Landesmitgliederversammlungen,
wollen wir darüber hinaus mit Verantwortungsträger*innen vor Ort ins Gespräch
kommen und für einen Wissens- und Informationsaustausch zum Thema sorgen.
Außerdem wollen wir in einem geeigneten Rahmen Handlungsempfehlungen im Blick
auf die angestrebte antirassistische Verbandsöffnung auf allen Ebenen der GRÜNEN
JUGEND NRW diskutieren.
Nach einem erfolgreichen FINTA*-Förderprogramm auf Landesebene wollen wir uns im
nächsten Jahr auf die FINTA*-Förderung vor Ort konzentrieren. Die Kreisverbände
sind der Ort im Verband, an dem Menschen als erstes ankommen, an dem sie
Freundschaften schließen und den politischen Alltag gemeinsam bewältigen. Umso
wichtiger ist es, dass es hier gemeinsame Räume des Austauschs und der gezielten
Weiterbildung gibt. Im Rahmen der Kreisverbandsstrategie wird den Kreisverbänden
deshalb das nötige inhaltliche und methodische Wissen vermittelt, um vor Ort
solidarischen Feminismus zu etablieren. Unsere FINTA*-Vernetzungstreffen und die
Workshops zu solidarischer Männlichkeit im Rahmen von LMVen werden wir als
zusätzliches Angebot beibehalten.
Auch im nächsten Jahr wollen wir weiter daran arbeiten, Hürden für Menschen mit
Behinderung und chronischen Erkrankungen im Verband abzubauen. Dazu probieren
wir unter anderem bei dieser Herbst-LMV zum ersten Mal hybride Workshopangebote
aus und werden diese im Anschluss evaluieren. Die Feedbackrunden für Menschen
mit Behinderung und chronischen Erkrankungen nach den LMVen behalten wir als
hilfreiches Angebot bei.
Öffentlichkeitsarbeit
Pressearbeit
Als GRÜNE JUGEND NRW sind wir so stark in der Öffentlichkeit vertreten wie nie
zuvor, deswegen ist es umso wichtiger, im Bereich der Pressearbeit professionell
aufgestellt zu sein. Mit der Landtagskampagne, und der Kommentierung der
Regierungsbildung und Regierungsarbeit haben wir in Zeitungen, Radio und
Fernsehn eine Reichweite wie nie zuvor.
Im kommenden Jahr wollen wir darauf aufbauen. Verstärkt Gelegenheiten für die
Positionen der GRÜNEN JUGEND NRW zu suchen, ob gemeinsam mit Abgeordneten, zur
aktuellen politischen Lage oder mit eigenen Schwerpunkten, bleibt relevant. Es
gilt dafür die bereits bestehende Arbeit zu nutzen und gezielt die Positionen
der GRÜNEN JUGEND NRW in der Öffentlichkeit zu tragen. Das soll aber nicht nur
auf Landesebene passieren, sondern genauso auch noch mehr vor Ort. Spezielle
Austauschräume und Fortbildungen im Bereich der Pressearbeit sollen deswegen
konzipiert werden. Wirkungsvoll können wir so auch Kampagnen in die Breite der
Gesellschaft tragen, dafür vernetzten wir die verschiedenen Ebenen besser und
tauschen uns regelmäßig aus. Denn nur, wenn wir in der Breite unsere Positionen
stark machen, werden wir in der Gesellschaft gehört. Die enge Zusammenarbeit mit
den Sprecher*innen vor Ort werden wir weiterführen und weiter ausbauen.
Social-Media
Die sozialen Netzwerke sind das Medium unserer Generation. Hier können wir junge
Menschen ansprechen, für unsere Themen sensibilisieren und für die GRÜNE JUGEND
motivieren. Deswegen möchten wir auch im nächsten Jahr unseren Social Media
Auftritt weiter verstärken. Erst vor kurzem hat unser Social Media Team Zuwachs
bekommen und besteht jetzt aus drei Personen. Mit dem Team wollen wir unsere
Social Media Arbeit weiter professionalisieren und so schlagkräftiger werden.
Wir wollen Inhalte noch langfristig planen und so eigene Themen in den Diskurs
setzen. Hilfreich ist dabei die Zusammenarbeit mit Bündnispartner*innen. Unsere
Öffentlichkeitsarbeit wird weiterhin Hand in Hand mit den Kampagnen und Aktion
der GRÜNEN JUGEND NRW gehen. TikTok ist eine Plattform, die ein großes Potenzial
bietet. Auch um Menschen anzusprechen, die die GRÜNE JUGEND noch nicht kennen.
Deswegen werden wir unseren recht neuen Auftritt hier weiter verstärken.
Bündnis- & Parteiarbeit
Gerade angesichts der vielen Krisen derzeit brauchen wir starke Bündnisse, die
landesweit wie lokal verankert sind, die viele Menschen repolitisieren und sie
anhand gemeinsamer Interessen mobilisieren. Wir waren in der Vergangenheit
bereits in vielfältigen Bündnissen aktiv und werden weiterhin auf den Straßen
und Plätzen dieses Landes verschiedenste linke Kämpfe führen.
Die soziale Krise ist bereits da und sie wird für uns als linker Jugendverband
ein zentrales Feld der politischen Auseinandersetzung in den kommenden Monaten
sein. Wir wollen gemeinsam mit unseren Verbündeten – den Gewerkschaften,
Sozialverbänden und vielen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen – die
Speerspitze des sozialen Protests im Sinne der Vielen sein. Wir werden diesen
Herbst und Winter den notwendigen Druck auf die Straße bringen, der echte
Entlastungen im Sinne der Menschen bringt.
In den letzten Jahren haben die vielen Akteur*innen der
Klimagerechtigkeitsbewegung immer wieder unter Beweis gestellt, wie eine
erfolgreiche Massenmobilisierung aussehen kann. Gerade angesichts eines
drohenden fossilen Rollbacks und der drohenden Zerstörung von Lüterath wollen
wir an diese Erfolge dringend anknüpfen. Gemeinsam mit unseren
Bündnispartner*innen aus der Klimabewegung wollen wir endlich für eine
Klimapolitik streiten, die der Radikalität der Klimakrise gerecht wird und die
soziale Frage dabei nicht aus dem Blick verliert.
Das vergangene Jahr hat uns nochmal deutlich aufgezeigt, in welchem
Spannungsfeld wir Politik machen. Für uns als GRÜNE JUGEND in Nordrhein-
Westfalen gilt der Anspruch weiterhin, das Scharnier zwischen Partei- und
Parlamentspolitik und der Politik auf der Straße zu bilden. Die damit
verbundenen Widersprüche werden wir dabei nie vollends auflösen können. Umso
wichtiger ist es, weiterhin mit unseren drei Landtagsabgeordneten und unseren
drei Bundestagsabgeordneten in einem engen strategischen und inhaltlichen
Austausch zu bleiben und gemeinsam daran zu arbeiten, linke Politik sowohl auf
die Straße, als auch ins Parlament zu bringen.
Auch und gerade als Jugendorganisation einer Regierungspartei vertreten wir
unsere Rolle als eigenständige linke Akteurin selbstbewusst nach innen und außen
und treten weiterhin konsequent für die Interessen der Vielen ein.
Nach Zeile 97 einfügen:
Awarenessarbeit in der GRÜNEN JUGEND NRW
Mit dem auf der letzten Landesmitgliederversammlung beschlossenen Antrag zur Einführung eines Awarenesspools haben wir als GRÜNE JUGEND NRW endlich eine feste Struktur für die Awaresnessarbeit beschlossen!
Seitdem ist viel passiert: Nach einer breit gestreuten, transparenten Ausschreibung hat sich ein großer, vielfältiger Awareness-Pool bereits zusammengefunden und ist das erste Mal auf dieser Landesmitgliederversammlung im Einsatz.
Als immer weiter wachsender Verband, mit immer mehr jungen aktiven Mitgliedern stehen wir vor großen Herausforderungen. Denn in einem Jugendverband, wo wir gemeinsam für ein besseres Morgen kämpfen, kommt es zu Streit, es gibt Probleme und es erleben Menschen Diskriminierung. Das liegt schlichtweg daran, dass wir in keiner perfekten Utopie leben. Und genau hier wollen wir ansetzen, denn wir sind dafür verantwortlich, dass alle eine gute Zeit haben und sich wohlfühlen.
Menschen, die Awarenessarbeit leisten, können mit einem Rückzugsraum, einem Tee und einem Gespräch eine gute erste Anlaufstelle bei akuten Problemen sein.
Damit Awareness-Personen sich befähigt fühlen, sinnvolle Awarenessarbeit zu leisten und dabei ihre eigenen Grenzen nicht überschreiten, ist für dieses Verbandsjahr ein Workshop geplant.
Denn als Verband sind wir in der Pflicht, auf der einen Seite eine gute Anlaufstelle für akute Probleme bereitzustellen, aber eben genauso die jeweiligen Grenzen der Menschen zu achten, die diese Anlaufstelle sind.
Dafür sind die folgenden Punkte zentral in der Schulung:
Awareness-Personen sind keine ausgebildeten Seelsorger*innen oder
Psycholog*innen und sind deshalb vor triggernden und überfordernden Erfahrungen soweit es möglich ist zu schützen
Für psychologische Probleme und Probleme, die über die Veranstaltung hinausgehen, sind Awareness-Personen nicht zuständig. Dafür gibt es professionelle Anlaufstellen, wie Notdienste, Psycholog*innen oder die Ombudspersonen der GRÜNEN NRW
Awareness-Personen werden die Themenbereiche der Awarenessarbeit vermittelt, dazu gehören zum Beispiel Jugendschutz und verschiedene Formen der Diskriminierung
Awareness-Personen werden darin ausgebildet, Grenzen zu ziehen und lernen, diese aktiv zu kommunizieren
Für jede Person im Awareness-Pool sehen Grenzen anders aus und werden individuell ausgelotet. Das kann auch bedeuten, Themen auszuschließen.
Die Einsatzzeiten werden vorher gemeinsam festgelegt. Dafür wird mit einem Schichtsystem gearbeitet, welches auf die individuellen Wünsche der Menschen eingeht und ihre zeitlichen Grenzen berücksichtigt. Denn Awareness-Personen sind ehrenamtlich für den Verband im Einsatz und sollen genau wie alle anderen auch an der Versammlung und am Rahmenprogramm teilnehmen können.
Es ist völlig normal, dass Awareness-Personen nicht bei jeder Veranstaltung im Einsatz sind, wie oft jede*r als Awareness-Person eingesetzt werden möchte, wird individuell abgemacht. Denn auch an einer gesamten Versammlung ohne Awareness-Verantwortung teilnehmen zu können, ist wichtig.
Die GRÜNE JUGEND NRW ist ein Ort, an dem wir gemeinsam Politik machen, linke Visionen Wirklichkeit werden und wir als junge Menschen eine gute Zeit miteinander haben. Dafür ist Awareness-Arbeit ein zentraler Baustein. Deswegen ist eine umfassende Schulung für alle Menschen im Awareness-Pool unerlässlich und bringt uns als gesamten Verband einen großen Mehrwert. Denn es liegt an uns, dass alle Menschen sich in der GRÜNEN JUGEND NRW wohlfühlen.
Das Verbandsjahr 2022 war geprägt von der Landtagswahl und unserer
#Lassmaländern-Kampagne. Gemeinsam waren wir für ein besseres Morgen auf den
Straßen und Plätzen NRWs. Nach der Wahl aber war klar: Schwarz-grün ist für uns
keine Option. Die Krise machte auch vor NRW nicht halt und trifft die Menschen
noch immer hart. Darauf hat die Landesregierung bisher wenig Antworten gefunden.
Vielmehr jagt eine schlechte Nachricht die nächste, zuletzt mit der Entscheidung
gegen Lützerath.
Als GRÜNE JUGEND NRW tragen wir also besondere Verantwortung und werden es auch
weiterhin tun. Um ihr gerecht zu werden braucht es uns alle, denn wir wollen
wirksame Entlastungen erkämpfen und die 1,5-Grad-Grenze verteidigen - dafür
braucht es einen starken Verband mehr denn je! Wir wollen deshalb noch mehr
werden und unsere Strukturen auf allen Ebenen stärken. Gemeinsam packen wir es
an und streiten in ganz NRW für linke Politik. Ob in Aachen, Minden oder
Duisburg - Es kommt auf uns alle an!
Bildungsarbeit
Starke Bildungsarbeit ist eine zentrale Aufgabe der GRÜNEN JUGEND NRW. Denn als
politischer Jugendverband können wir nur etwas verändern, wenn wir gemeinsam
politische Antworten auf die Krisen unserer Zeit entwickeln. Wir verstehen die
aktuellen Verhältnisse dabei nicht als Flickenteppich verschiedener Probleme,
sondern entwickeln eine umfassende Analyse der Gesellschaft - Nur so können wir
sie verändern! Bildungsarbeit befähigt genau dazu. Unsere Aufgabe ist es, alle
Mitglieder auf den verschiedensten Ebenen mit unterschiedlichstem Vorwissen
abzuholen. Damit uns das gelingt, wollen wir mit ganz verschiedenen Formaten die
Bildungsarbeit noch weiter ausbauen!
Frühjahrs-LMV
Jahrelang hat die Klimabewegung für echte Klimagerechtigkeit gestritten und den
aktuellen politischen Diskurs in diesem Bereich enorm geprägt. Ihr ist es zu
verdanken, dass niemand mehr die Realität der Klimakrise leugnen kann. Aber
trotz der langen Zeit des Kampfes und der starken Mobilisierung reichen aktuelle
Klimaschutzmaßnahmen bei weitem nicht aus. Im Gegenteil - der Krieg in der
Ukraine wird zur Rechtfertigung einer Rückkehr zu fossiler Energie genutzt. Dass
Gas nunmal alles andere als klimaneutral ist, lassen Regierende zur Zeit gern
unter den Tisch fallen. Dabei ist es längste Zeit für radikalen Klimaschutz, der
den katastrophalen Umständen gerecht wird. Als linkem Verband ist uns klar, dass
dieser nicht auf dem Rücken der Arbeiter*innen ausgetragen werden kann, sondern
solidarisch und Hand in Hand mit ihnen erkämpft werden muss! Aber wie genau kann
das gehen? Wie können wir in der Industrie eine gerechte Transformation
schaffen, die keine*n Arbeiter*in zurücklässt? Diesen Fragen wollen wir bei der
Frühjahrs-LMV auf den Grund gehen und zum ersten Mal im Vorhinein einen
passenden Ortsgruppen-Workshop anbieten.
Sommercamp
Sommer, Sonne, Sommercamp hieß es bereits 2022 - und soll es auch 2023 wieder
heißen! Denn was gibt es besseres als mit vielen anderen Menschen aus der GRÜNEN
JUGEND NRW ein cooles Bildungsprogramm gemischt mit einem lockeren
Freizeitangebot zu erleben? Mit einem breiten Bildungsangebot für alle
Mitglieder wollen wir grundlegende Analysen weitergeben und alle befähigen, an
Lösungen für die aktuellen Krisen zu arbeiten. Denn linke Politik geht uns alle
etwas an! Das mehrtägige Sommercamp soll genau das bieten. Dafür wollen wir auf
der Erfahrung aus 2022 aufbauen. Insbesondere für Menschen, die noch nicht so
lange in der GRÜNEN JUGEND sind, wird das Sommercamp ein super Einstieg. Es
bietet aber auch genauso langjährigen Mitgliedern neue Perspektiven.Und wie
lässt es sich besser für ein gerechtes Morgen kämpfen, als mit Sommer, Sonne und
vielen coolen Mitstreiter*innen?
Herbst-LMV
Die Krisen hören nicht auf und manchmal wirkt es, als kämen wir mit der
Krisenbewältigung gar nicht mehr hinterher. Zwischen all dem alltäglichen Stress
kommt die Frage danach, wie unser Bild einer wirklich gerechten Gesellschaft
überhaupt aussieht, oft zu kurz. Als Linke ist uns aber klar: Wir brauchen eine
gemeinsame Utopie, die uns im Alltag Orientierung gibt und für die es sich
lohnt, gemeinsam zu kämpfen! Bei der Herbst-LMV wollen wir uns deshalb den
Fragen widmen, warum genau es diese Utopie braucht und wie sie konkret aussehen
kann. Als linker Jugendverband sagen wir: Her mit dem guten Leben!
Weitere Angebote
Auch zwischen den bereits jetzt geplanten großen Bildungsangeboten werden
Bildungsteam und Landesvorstand weiterhin mit Bildungsangeboten auf aktuelle
politische Entwicklungen reagieren. So müssen wir uns nicht allein über Fragen
den Kopf zerbrechen, die uns eigentlich alle beschäftigen, sondern finden
gemeinsam sinnvolle Antworten. Auch im nächsten Jahr werden wir hierzu
verschiedene Expert*innen und Bündnispartner*innen einladen und mit ihnen in den
Austausch kommen.
Bildungsteam
Die Struktur des Bildungsteams ist mittlerweile seit zwei Jahren etabliert und
trägt den wichtigsten Teil zum Bildungsprogramm der GRÜNEN JUGEND NRW bei. Sie
wird deshalb auch im nächsten Jahr fortgeführt. Die Aufgabe des Teams wird es
sein, die Bildungsarbeit auf den verschiedenen Großveranstaltungen zu
konzipieren und zusätzlich mit Bildungsangeboten auf aktuelle politische
Entwicklungen zu reagieren. Außerdem wird das Bildungsteam im nächsten Jahr zum
ersten Mal fertige Workshopmodule zu verschiedenen grundlegenden Themen
konzipieren.
Train the Trainers
Hinzu kommt im nächsten Jahr ein neues Bildungsprojekt: Das Train-the-Trainers-
Programm! In diesem Weiterbildungsprogramm werden erfahrene Mitglieder und
ehemalige Verantwortungsträger*innen gezielt dazu ermächtigt, ihr Wissen im
Verband weiterzugeben. Dabei wird auf eine gute Mischung aus inhaltlicher und
methodischer Schulung sowie ersten Praxiserfahrungen geachtet. So schaffen wir
es langfristig, immer mehr Mitgliedern Zugang zur Bildung des Verbands zu
ermöglichen und flächendeckend qualitative Bildungsarbeit direkt in den
Kreisverbänden anzubieten.
Methodische und strategische Bildung
Im Rahmen der Kreisverbandsstrategie (dazu findet ihr unten noch mehr) werden
wir verschiedenste Verantwortungsträger*innen der Kreisverbände auch gezielt
methodisch und strategisch ausbilden. So erhalten sie hilfreiche Tipps für ihre
Arbeit vor Ort und haben zudem die Möglichkeit, das neu gewonnene Wissen direkt
an ihre Kreisverbände weiterzugeben. Egal ob Schatzmeister*in, Politische
Geschäftsführung oder Sprecher*in - In ganz NRW befinden sich KV-Vorstände in
ähnlichen Situationen und sind stärker gemeinsam als allein!
Verbandsarbeit
Awarenessarbeit in der GRÜNEN JUGEND NRW
Mit dem auf der letzten Landesmitgliederversammlung beschlossenen Antrag zur Einführung eines Awarenesspools haben wir als GRÜNE JUGEND NRW endlich eine feste Struktur für die Awaresnessarbeit beschlossen!
Seitdem ist viel passiert: Nach einer breit gestreuten, transparenten Ausschreibung hat sich ein großer, vielfältiger Awareness-Pool bereits zusammengefunden und ist das erste Mal auf dieser Landesmitgliederversammlung im Einsatz.
Als immer weiter wachsender Verband, mit immer mehr jungen aktiven Mitgliedern stehen wir vor großen Herausforderungen. Denn in einem Jugendverband, wo wir gemeinsam für ein besseres Morgen kämpfen, kommt es zu Streit, es gibt Probleme und es erleben Menschen Diskriminierung. Das liegt schlichtweg daran, dass wir in keiner perfekten Utopie leben. Und genau hier wollen wir ansetzen, denn wir sind dafür verantwortlich, dass alle eine gute Zeit haben und sich wohlfühlen.
Menschen, die Awarenessarbeit leisten, können mit einem Rückzugsraum, einem Tee und einem Gespräch eine gute erste Anlaufstelle bei akuten Problemen sein.
Damit Awareness-Personen sich befähigt fühlen, sinnvolle Awarenessarbeit zu leisten und dabei ihre eigenen Grenzen nicht überschreiten, ist für dieses Verbandsjahr ein Workshop geplant.
Denn als Verband sind wir in der Pflicht, auf der einen Seite eine gute Anlaufstelle für akute Probleme bereitzustellen, aber eben genauso die jeweiligen Grenzen der Menschen zu achten, die diese Anlaufstelle sind.
Dafür sind die folgenden Punkte zentral in der Schulung:
Awareness-Personen sind keine ausgebildeten Seelsorger*innen oder
Psycholog*innen und sind deshalb vor triggernden und überfordernden Erfahrungen soweit es möglich ist zu schützen
Für psychologische Probleme und Probleme, die über die Veranstaltung hinausgehen, sind Awareness-Personen nicht zuständig. Dafür gibt es professionelle Anlaufstellen, wie Notdienste, Psycholog*innen oder die Ombudspersonen der GRÜNEN NRW
Awareness-Personen werden die Themenbereiche der Awarenessarbeit vermittelt, dazu gehören zum Beispiel Jugendschutz und verschiedene Formen der Diskriminierung
Awareness-Personen werden darin ausgebildet, Grenzen zu ziehen und lernen, diese aktiv zu kommunizieren
Für jede Person im Awareness-Pool sehen Grenzen anders aus und werden individuell ausgelotet. Das kann auch bedeuten, Themen auszuschließen.
Die Einsatzzeiten werden vorher gemeinsam festgelegt. Dafür wird mit einem Schichtsystem gearbeitet, welches auf die individuellen Wünsche der Menschen eingeht und ihre zeitlichen Grenzen berücksichtigt. Denn Awareness-Personen sind ehrenamtlich für den Verband im Einsatz und sollen genau wie alle anderen auch an der Versammlung und am Rahmenprogramm teilnehmen können.
Es ist völlig normal, dass Awareness-Personen nicht bei jeder Veranstaltung im Einsatz sind, wie oft jede*r als Awareness-Person eingesetzt werden möchte, wird individuell abgemacht. Denn auch an einer gesamten Versammlung ohne Awareness-Verantwortung teilnehmen zu können, ist wichtig.
Die GRÜNE JUGEND NRW ist ein Ort, an dem wir gemeinsam Politik machen, linke Visionen Wirklichkeit werden und wir als junge Menschen eine gute Zeit miteinander haben. Dafür ist Awareness-Arbeit ein zentraler Baustein. Deswegen ist eine umfassende Schulung für alle Menschen im Awareness-Pool unerlässlich und bringt uns als gesamten Verband einen großen Mehrwert. Denn es liegt an uns, dass alle Menschen sich in der GRÜNEN JUGEND NRW wohlfühlen.
Landesmitgliederversammlungen
Die Landesmitgliederversammlungen im nächsten Jahr werden wie gewohnt im
Frühjahr und Herbst stattfinden. Bei der Frühjahrs-LMV werden wir mit
Bildungsarbeit und Anträgen unsere Verständnis von Klimagerechtigkeit schärfen
und dabei im besonderen den Weg für eine gerechte Transformation, die keine
Arbeiter*in zurücklässt, aufzeichnen. Bei der Herbst-LMV stellen wir uns
größeren Fragen nach unserem Bild einer gerechten Gesellschaft und widmen uns
ihnen auch hier sowohl in Anträgen als auch in der Bildungsarbeit. Aller
Wahrscheinlichkeit nach können beide Mitgliederversammlungen als dreitägige
Präsenzveranstaltungen mit digitalem Rahmenprogramm stattfinden, bei denen auch
Vernetzung und die Einbindung von Neumitgliedern nicht zu kurz kommt.
Kreisverbandsstrategie
Unsere Kreisverbände (ehemals Ortsgruppen) sind das Herzstück unseres Verbands!
Wer schon eine Weile in der Grünen Jugend aktiv ist, an dem ist dieser Satz
sicher nicht vorbeigegangen. Denn wir sind ein linker, strategischer
Jugendverband. Während RWE, Vonovia und Co. ihre machtvollen Beziehungen und ihr
Kapital nutzen können, um Einfluss auszuüben, haben wir nunmal nur eins: Uns
selbst. Um den ungerechten Status Quo tatsächlich anzugreifen, nutzen wir diese
einzige Ressource so gut wie möglich und organisieren uns mit vielen. Um stetig
mehr zu werden, reicht kein guter Presse- oder Talkshowauftritt von Bundes- oder
Landessprecher*innen: Dafür braucht es Politik von unten!
Und hier kommen die Kreisverbände ins Spiel: Sie sind der Ort, an dem Menschen
zum ersten Mal mit der GRÜNEN JUGEND in Berührung kommen. Vor Ort werden Leute,
oft im Rahmen von Kampagnen, zum ersten Mal angesprochen. In ersten Gesprächen
stellen sie fest, dass die Ungerechtigkeit, die sie tagtäglich spüren, nicht
unveränderlich ist. Vor Ort entscheidet sich auch, welchen Weg Interessierte
dann gehen. Werden sie zum aktiven Mitglied und übernehmen langfristig
Verantwortung im Verband, oder werden sie von tausend Abkürzungen und
schwierigen soziologischen Begrifflichkeiten abgeschreckt? Weil sich all das in
den Kreisverbänden entscheidet, sind sie Ansprache- und Ankommensort. Eine
kleinere Gruppe, in der man sich gegenseitig kennt, ist außerdem ein super Ort,
um sich gemeinsam weiterzubilden. Egal ob spontane inhaltliche Austauschrunde
oder Tagesworkshop - Kreisverbände sind ein Ort des gemeinsamen Lernens! Und
auch die Debatte über den Umgang mit aktuellen Entwicklungen und gemeinsame
Positionen, egal ob auf Kreis-, Landes- oder Bundesebene, ist niedrigschwelliger
vor Ort. Nicht jede*r traut sich, beim Bundeskongress oder bei der
Landesmitgliederversammlung flammende Reden zu halten. Damit im
innerverbandlichen Diskurs trotzdem auch leise Stimmen zu Wort kommen sind
Kreisverbände als Ort der Debatte essentiell. Indem wir immer mehr dezentrale
und Stück für Stück auch eigene, lokale Kampagnen in den Kreisverbänden
etablieren, werden sie außerdem zu einem Ort der eigenen politischen Wirkmacht.
Jeder Kreisverband der Grünen Jugend ist mitentscheidend für den Erfolg einer
Bundes- oder Landeskampagne oder über die Frage, ob das Freibad im Ort
Luxusbauten weichen muss. Das wissen wir und deshalb ist uns klar: Es kommt auf
uns alle an!
Um die Verantwortlichen auf Kreisebene möglichst gut zu unterstützen und
regelmäßigen Austausch zu gewährleisten, wollen wir außerdem ein Kreisverbands-
/Landesverbandstreffen etablieren. Hier wollen wir uns zweimal im Jahr mit
Verantwortungsträger*innen aus unseren Kreisverbänden treffen, uns austauschen
und auf inhaltlicher und methodischer Ebene weiterbilden. Natürlich wird dort
auch Vernetzung und eine gemeinsame schöne Zeit nicht zu kurz kommen! Für die
Sprecher*innen, Politischen Geschäftsführer*innen und Schatzmeister*innen wollen
wir regelmäßige ämterbezogene Austauschformate online anbieten.
Kein Kreisverband kann außerdem erfolgreich Politik machen und eine
Stadtgesellschaft aufrütteln, wenn er sich gleichzeitig um die eigenen unklaren
Strukturen kümmern muss. Deshalb haben wir unseren Kreisverbänden auf dem
letzten Bundeskongress einen klaren rechtlichen Rahmen gegeben. Dieser große
Schritt zieht wiederum Anpassungen auf Landesebene nach sich, die im Frühjahr
zur Abstimmung gestellt werden sollen. In diesem Rahmen geben wir den
Kreisverbänden die längst überfällige Finanzautonomie und klären die Rolle von
Ortsverbänden und Bezirken. Bei den in allen Kreisverbänden durch die KV-Reform
anstehenden Satzungsänderungen werden wir beraten und mit einer Mustersatzung
unterstützen. Auch bei dem durch die Finanzautonomie entstehenden Bedarf an
neuen Strukturen werden wir die Kreisverbände nicht alleine lassen, sondern
diese Fragen zum Beispiel in den regelmäßigen Treffen mit Schatzmeister*innen
thematisieren.
Um die Bildungsarbeit in den Kreisverbänden stärker unterstützen zu können,
werden wir zudem ein Train-the-Trainers-Programm auf Landesebene starten. Die so
ausgebildeten Trainer*innen sollen Kreisverbänden langfristig dann als
Referierende zur Verfügung stehen. Gemeinsam sorgen wir für gute Bildungsarbeit
in ganz NRW!
Viele Probleme, die in Kreisverbänden entstehen, ähneln sich. Es ergibt deshalb
oft Sinn, sie in großer Runde zu besprechen und gemeinsam anzugehen. Allerdings
sind die Herausforderungen, vor denen ländliche Kreisverbände stehen,
strukturell bedingt oft ganz andere. Während es in ländlichen Gegenden oft ein
Erfolg ist, überhaupt ein regelmäßiges Aktiventreffen stattfinden zu lassen,
organisieren Großstädte mehrtägige Bildungsveranstaltungen. Um kleinere
Kreisverbände gezielt zu vernetzen und zu stärken, wollen wir für sie im
nächsten Jahr zwei zusätzliche Vernetzungstreffen anbieten.
Finanzen
Ohne Geld läuft nichts. Das gilt auch in der GRÜNEN JUGEND. Deshalb möchten wir
unsere finanziellen Mittel weiter ausbauen. Dafür schauen wir uns jeden
Einnahmeposten im Haushalt an und versuchen, diesen zu steigern..
Im nächsten Jahr möchten wir erstmals ein Kreisverbands-/Landesverbandstreffen
etablieren und auskömmlich finanzieren. Auch die Mitgliederversammlungen und das
Sommercamp sind für das Haushaltsjahr 2023 mit genügend Mitteln versorgt. Um die
Bildungsarbeit in den Ortsgruppen zu stärken, werden wir ein Train the Trainers
Programm auf NRW Ebene anbieten. Auch dieses ist im Haushalt festgeschrieben.
Verbandsöffnung
Diesen Herbst haben wir ein Team für Antirassistische Strategien ausgeschrieben
und werden noch im Jahr 2022 mit der Arbeit beginnen. Im Jahr 2023 wollen wir in
Nordrhein-Westfalen die antirassistische Strategie bei uns im Landesverband
umsetzen. Wir werden dabei auf einen riesigen Erfahrungsschatz vergangener Teams
auf Bundesebene zurückgreifen, die Verbandsevaluation nutzen und mit eigenen
Akzenten den Prozess der Verbandsöffnung in NRW vorantreiben.
Einen möglichen antirassistischen Aktionstag der GRÜNEN JUGEND oder andere
bundesweite Aktionen wollen wir stärker begleiten und größere inhaltliche
Akzente aus NRW heraus senden.
Wir werden die Mitglieder des Teams sowie ggf. weitere Personen schulen und sie
fit machen, niedrigschwellige Bildungsangebote in der Breite des Verbands
anbieten zu können. So wollen wir Grundlagen des Antirassismus in die Breite des
Verbands tragen, auf Basis derer wir uns dann antirassistischer Praxis widmen
werden.
Neben Vernetzungsangeboten, bspw. im Rahmen der Landesmitgliederversammlungen,
wollen wir darüber hinaus mit Verantwortungsträger*innen vor Ort ins Gespräch
kommen und für einen Wissens- und Informationsaustausch zum Thema sorgen.
Außerdem wollen wir in einem geeigneten Rahmen Handlungsempfehlungen im Blick
auf die angestrebte antirassistische Verbandsöffnung auf allen Ebenen der GRÜNEN
JUGEND NRW diskutieren.
Nach einem erfolgreichen FINTA*-Förderprogramm auf Landesebene wollen wir uns im
nächsten Jahr auf die FINTA*-Förderung vor Ort konzentrieren. Die Kreisverbände
sind der Ort im Verband, an dem Menschen als erstes ankommen, an dem sie
Freundschaften schließen und den politischen Alltag gemeinsam bewältigen. Umso
wichtiger ist es, dass es hier gemeinsame Räume des Austauschs und der gezielten
Weiterbildung gibt. Im Rahmen der Kreisverbandsstrategie wird den Kreisverbänden
deshalb das nötige inhaltliche und methodische Wissen vermittelt, um vor Ort
solidarischen Feminismus zu etablieren. Unsere FINTA*-Vernetzungstreffen und die
Workshops zu solidarischer Männlichkeit im Rahmen von LMVen werden wir als
zusätzliches Angebot beibehalten.
Auch im nächsten Jahr wollen wir weiter daran arbeiten, Hürden für Menschen mit
Behinderung und chronischen Erkrankungen im Verband abzubauen. Dazu probieren
wir unter anderem bei dieser Herbst-LMV zum ersten Mal hybride Workshopangebote
aus und werden diese im Anschluss evaluieren. Die Feedbackrunden für Menschen
mit Behinderung und chronischen Erkrankungen nach den LMVen behalten wir als
hilfreiches Angebot bei.
Öffentlichkeitsarbeit
Pressearbeit
Als GRÜNE JUGEND NRW sind wir so stark in der Öffentlichkeit vertreten wie nie
zuvor, deswegen ist es umso wichtiger, im Bereich der Pressearbeit professionell
aufgestellt zu sein. Mit der Landtagskampagne, und der Kommentierung der
Regierungsbildung und Regierungsarbeit haben wir in Zeitungen, Radio und
Fernsehn eine Reichweite wie nie zuvor.
Im kommenden Jahr wollen wir darauf aufbauen. Verstärkt Gelegenheiten für die
Positionen der GRÜNEN JUGEND NRW zu suchen, ob gemeinsam mit Abgeordneten, zur
aktuellen politischen Lage oder mit eigenen Schwerpunkten, bleibt relevant. Es
gilt dafür die bereits bestehende Arbeit zu nutzen und gezielt die Positionen
der GRÜNEN JUGEND NRW in der Öffentlichkeit zu tragen. Das soll aber nicht nur
auf Landesebene passieren, sondern genauso auch noch mehr vor Ort. Spezielle
Austauschräume und Fortbildungen im Bereich der Pressearbeit sollen deswegen
konzipiert werden. Wirkungsvoll können wir so auch Kampagnen in die Breite der
Gesellschaft tragen, dafür vernetzten wir die verschiedenen Ebenen besser und
tauschen uns regelmäßig aus. Denn nur, wenn wir in der Breite unsere Positionen
stark machen, werden wir in der Gesellschaft gehört. Die enge Zusammenarbeit mit
den Sprecher*innen vor Ort werden wir weiterführen und weiter ausbauen.
Social-Media
Die sozialen Netzwerke sind das Medium unserer Generation. Hier können wir junge
Menschen ansprechen, für unsere Themen sensibilisieren und für die GRÜNE JUGEND
motivieren. Deswegen möchten wir auch im nächsten Jahr unseren Social Media
Auftritt weiter verstärken. Erst vor kurzem hat unser Social Media Team Zuwachs
bekommen und besteht jetzt aus drei Personen. Mit dem Team wollen wir unsere
Social Media Arbeit weiter professionalisieren und so schlagkräftiger werden.
Wir wollen Inhalte noch langfristig planen und so eigene Themen in den Diskurs
setzen. Hilfreich ist dabei die Zusammenarbeit mit Bündnispartner*innen. Unsere
Öffentlichkeitsarbeit wird weiterhin Hand in Hand mit den Kampagnen und Aktion
der GRÜNEN JUGEND NRW gehen. TikTok ist eine Plattform, die ein großes Potenzial
bietet. Auch um Menschen anzusprechen, die die GRÜNE JUGEND noch nicht kennen.
Deswegen werden wir unseren recht neuen Auftritt hier weiter verstärken.
Bündnis- & Parteiarbeit
Gerade angesichts der vielen Krisen derzeit brauchen wir starke Bündnisse, die
landesweit wie lokal verankert sind, die viele Menschen repolitisieren und sie
anhand gemeinsamer Interessen mobilisieren. Wir waren in der Vergangenheit
bereits in vielfältigen Bündnissen aktiv und werden weiterhin auf den Straßen
und Plätzen dieses Landes verschiedenste linke Kämpfe führen.
Die soziale Krise ist bereits da und sie wird für uns als linker Jugendverband
ein zentrales Feld der politischen Auseinandersetzung in den kommenden Monaten
sein. Wir wollen gemeinsam mit unseren Verbündeten – den Gewerkschaften,
Sozialverbänden und vielen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen – die
Speerspitze des sozialen Protests im Sinne der Vielen sein. Wir werden diesen
Herbst und Winter den notwendigen Druck auf die Straße bringen, der echte
Entlastungen im Sinne der Menschen bringt.
In den letzten Jahren haben die vielen Akteur*innen der
Klimagerechtigkeitsbewegung immer wieder unter Beweis gestellt, wie eine
erfolgreiche Massenmobilisierung aussehen kann. Gerade angesichts eines
drohenden fossilen Rollbacks und der drohenden Zerstörung von Lüterath wollen
wir an diese Erfolge dringend anknüpfen. Gemeinsam mit unseren
Bündnispartner*innen aus der Klimabewegung wollen wir endlich für eine
Klimapolitik streiten, die der Radikalität der Klimakrise gerecht wird und die
soziale Frage dabei nicht aus dem Blick verliert.
Das vergangene Jahr hat uns nochmal deutlich aufgezeigt, in welchem
Spannungsfeld wir Politik machen. Für uns als GRÜNE JUGEND in Nordrhein-
Westfalen gilt der Anspruch weiterhin, das Scharnier zwischen Partei- und
Parlamentspolitik und der Politik auf der Straße zu bilden. Die damit
verbundenen Widersprüche werden wir dabei nie vollends auflösen können. Umso
wichtiger ist es, weiterhin mit unseren drei Landtagsabgeordneten und unseren
drei Bundestagsabgeordneten in einem engen strategischen und inhaltlichen
Austausch zu bleiben und gemeinsam daran zu arbeiten, linke Politik sowohl auf
die Straße, als auch ins Parlament zu bringen.
Auch und gerade als Jugendorganisation einer Regierungspartei vertreten wir
unsere Rolle als eigenständige linke Akteurin selbstbewusst nach innen und außen
und treten weiterhin konsequent für die Interessen der Vielen ein.