Ich (Anastasia) als Mitglied einer ländlichen Basisgruppe würde widersprechen, dass ländliche Basisgruppen vor grundsätzlich anderen Problemen als städtische Basisgruppen stehen. Im Grunde sind es die gleichen Herausforderungen, nämlich die Frage, wie wir Mitglieder und vor allem Aktive gewinnen und halten, wie wir die Öffentlichkeit ansprechen, wie wir Aktionen planen und eine Regelmäßigkeit schaffen.
In ländlichen Basisgruppen ist die Ausgangslage oft schlechter, manche Herausforderungen vielleicht auch etwas anders. Das liegt zum einen daran, dass der ÖPNV schlecht ausgebaut ist und regelmäßige Treffen mit allen in Präsenz deshalb schwierig sind. Das liegt auch daran, dass viele Mitglieder nach dem Schulabschluss in größere Städte ziehen, wo einfach mehr ist als auf dem Land. Zum Teil ist auf dem Land auch mehr CDU oder mehr rechtsradikale, rechtsextreme Parteien. Dies ist aber nicht immer so.
Es ist super, dass ländliche Kreisverbände hier in den Blick genommen werden. Es ist gut, dass es hier bald Vernetzung gibt. Das reicht aber nicht. Vor allem braucht es nämlich mehr Wissensaustausch mit Basisgruppen, wo es gut läuft. Weil viele Probleme eben ähnlich sind, hilft auch ein Austausch mit städtischen Basisgruppen. Nach dem Beschluss der letzten Herbst-Landesmitgliederversammlung wurde mit ländlichen Basisgruppen gesprochen und wurden erste Handlungsschritte zur Unterstützung erarbeitet. https://gj-nrw.de/blog/2021/09/29/pruefung-von-unterstuetzungsmoeglichkeiten-fuer-kleine-basisgruppen/
Diese Handlungsschritte, diese Umfrage sollte jetzt auch konkret genutzt werden. Daraus sollte in nächster Zeit eine Strategie, ein Konzept erarbeitet werden. Sodass wir auf lange Sicht Möglichkeiten haben, um Grüne Jugend-Gruppen auf dem Land zu stärken.
In ländlichen Basisgruppen wie wahrscheinlich auch in anderen Basisgruppen tauchen im politischem Alltag verschiedene Fragen auf, die sich mit Sicherheit auch schon andere vorher gestellt haben. Deshalb wäre es gut, mindestens eine Person zu haben, die hier konkret ansprechbar ist. Die Person kann, muss aber nicht aus dem Landesvorstand sein. Langfristig wäre auch ein Handbuch speziell für ländliche Basisgruppen denkbar. Auch hier macht es Sinn, dass eine Person weiß, welche Fragen sich die verschiedenen ländlichen Basisgruppen stellen. Durch die Bennenung einer Ansprechperson wird hier kontinuierlich Expertise aufgebaut, ein Austausch mit ländlichen Basisgruppen wird aufrechterhalten.