Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung Herbst 2024 |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 5.1.4. Beisitz |
Antragsteller*in: | Nilo Reinke |
Status: | Zurückgezogen |
Eingereicht: | 29.10.2024, 14:24 |
L13: Nilo Reinke
Beschreibung
Bewerbung für den offenen Beisitz im LaVo der GRÜNEN JUGEND NRW
Ihr Lieben,
wenn ich an den Rechtsruck in Europa und die damit einhergehende Queer- und Trans*feindlichkeit in Deutschland denke, dann habe ich Angst. Ich habe es satt, mich von meiner Angst vor Diskriminierung einschränken zu lassen, sei es bei der Jobsuche oder in Outingsituationen. Das ständige „Was, wenn du nicht ernst genommen wirst?“ oder auch „Puh, wie bringe ich anderen meine Pronomen näher?“ geht mir auf den Geist. Ich möchte mich von meiner Angst aber nicht lähmen lassen und in die Offensive ge hen. Meine Angst führt mir immer wieder vor Augen, dass der Rechtsruck innerhalb der Gesellschaft Realität ist und nichts, was nur in Ostdeutsch land passiert. Nein, auch beim CSD in Köln gab es Nazis, die die Demo stören wollten. Trans*feindlichkeit tötet! 2022 ist Malte nach dem CSD in Münster gestorben. Er kam einem queeren Paar zur Hilfe welches von einem Mann belästigt wurde. Dabei wurde er niedergeschlagen und erlag später seinen Verletzungen. Andere trans* Personen, die nicht den binären Geschlechternormen entsprechen, machen oft die Erfahrung, dass ihnen ihre Identität abgesprochen wird. Das ist ein Zustand, den wir als Grüne Jugend nicht hinnehmen dürfen. Es ist 2024 und viele Menschen fühlen sich nicht sicher sich zu outen, weil sie Angst vor Konsequenzen haben. Für uns muss klar sein: Queer sein darf kein Sicherheitsrisiko sein!
Gemeinsam gegen den Rechtsruck!
Ein Blick auf die politische Landschaft macht wenig Hoffnung. Die politische Linke ist zersplittert, und die Ampelregierung produziert Streit und zu viele schlechte Kompromisse. Die Grünen tragen diese mit, weil es „ohne sie ja noch viel schlechter wäre“. Aber wohin führt es, wenn sich die Grünen kaum durchsetzen und ihren eigentlichen Fokus verlieren? Die Profiteure sind die CDU und AfD, die mit Populismus auf Stimmenfang gehen und den Diskurs nach rechts schieben. Dem gilt es entschieden entgegenzutreten, da wir es uns nicht leisten können, uns spalten zu lassen. Eine zersplitterte Linke, die sich zu viel mit sich selbst beschäftigt, anstatt das Wesentliche zu betrachten, kann dem Rechtsruck nicht genug entgegensetzen. Dafür braucht es eine starke und geeinte politische Linke mit einer starken Grü nen Jugend. Die Unsicherheit innerhalb der Gesellschaft spielt der AfD in die Karten, da sie sich erfolgreich als Partei der kleinen Leute inszeniert und vorgibt, ma terielle Sorgen anzusprechen. Dabei spielt sie jedoch Menschen gegenein ander aus und profitiert so von der Spaltung der Gesellschaft, die sie selbst vorantreibt. Anstatt anzusprechen, dass sowohl Bürgergeldempfänger*in nen, Geflüchtete als auch Menschen mit niedrigem Einkommen zu wenig Geld bekommen, werden diese als Konkurrenz zueinander dargestellt. Marginalisierte Menschen dürfen nicht zum Sündenbock für soziale Probleme gemacht werden, da Hass gegen Menschen keine Lösung für irgend welche Probleme ist.
Unsere politische Analyse auf die Straße tragen!
Dafür braucht es eine linke Bildungsarbeit, die materielle Fragen in den Mittelpunkt stellt. Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht die Geflüchteten oder Bürgergeldempfänger*innen das Problem sind, sondern das kapitalistische System, das versucht, uns gegeneinander auszuspielen. Wenn wir dies verstanden haben, können wir eigene Antworten auf die aktuellen Krisen finden. Ein reiner Fokus auf Bildungsarbeit reicht jedoch nicht aus. Wir müssen mit dem Wissen im Rücken uns einmischen und Politik für die Menschen machen. Im kommenden Jahr stehen zwei Wahlen an, und eins sollte dabei klar sein: Wir werden den Konservativen und Rechten nicht das Feld überlassen. Dafür werden wir mit starken Kampagnen sorgen. Ich habe sehr viel Motivation daran mitzuwirken und freue mich auf die kommende Zeit.
Mein Angebot an euch
Ich bin Nilo und bin 23 Jahre alt. In den vergangenen beiden Jahren war ich Gleichstellungsreferent und politische Geschäftsführung der Grünen Jugend Münster. Nachdem ich meinen Bachelor in Sozialer Arbeit gemacht habe, habe ich nun in Bochum mit einem Master in International Gender Studies begonnen. Gerne würde ich meine verschiedenen Erfahrungen z.B. in der Gleichstellungsarbeit innerhalb und außerhalb der Grünen Jugend im Beisitz für unseren Verband einsetzen!
Wenn ihr Fragen oder Anregungen habt, dann schreibt mir gerne per Telegram @NiloRei.
Ich freue mich auf das Wochenende :)
Euer Nilo