Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung Frühjahr 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 4.1.2 Bewerbung ordentlich offen |
Antragsteller*in: | Luca Spychalski |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 30.03.2024, 17:19 |
DLR6: Luca Spychalski
Beschreibung
Bewerbung für den Länderrat
Überall Krise, nirgendwo Gerechtigkeit
Wir leben in einer Zeit der Gleichzeitigkeit. Auf der einen Seite haben wir die breite Mehrheit der Menschen in Deutschland, die kaum bis gar kein Vermögen besitzen oder sogar direkt von Armut betroffen sind. Studierende aus Großstädten, die einfach so fast ihr halbes Einkommen aus dem Nebenjob für Miete ausgeben. Arbeiter*innen, die für die minimalsten Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen sehr harte Klassenkämpfe führen müssen.
Auf der anderen Seite sind es Menschen, die gar nichts mehr leisten müssen, weil sie so viel Geld angehäuft oder geschenkt bekommen haben, dass sie allein aus der Ausbeutung von Menschen den eigenen Reichtum vermehren können. Es sind Konzerne und Superreiche, die unzählige Immobilien besitzen und damit aus den Grundbedürfnissen aller massive Profite erwirtschaften. Und es sind auch Spitzenpolitiker wie Habeck und Lindner, die im Gleichtakt Streiks kritisieren oder letzterer sogar mal eben so das Grundrecht auf Streik komplett Infrage stellt.
Für uns ist klar, jeder Angriff auf das Streikrecht ist ein direkter Angriff gegen alle Menschen, die Teil der unteren 99%, die Teil der arbeitenden Klasse sind. Für uns ist auch klar, dass die ganzen Krisen und Ungerechtigkeiten eben keine Reihung von unglücklichen Zufällen ist. Deshalb dürfen wir auch niemals müde werden, immer wieder zu betonen, dass das alles Auswüchse der kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung sind.
Die politische Linke hat versagt!
Eine massenhafte Mobilisierung und Organisierung der Vielen für die Verbesserung der aktuellen Verhältnisse bleibt völlig aus. Das liegt unter anderem auch daran, dass es keine glaubhafte linke Partei gibt, die es schafft, ein guter Ort für eine langfristige linke Organisierung zu sein oder auch nur im Ansatz glaubhaft für wirkliche Verbesserungen eintritt. Größere linke Bewegungen, denen das kurzzeitig gelinkt, halten meistens nur wenige Monate, bevor diese in die Bedeutungslosigkeit versinken oder sich auflösen. Die Mitte-Links-Parteien wie Grüne oder SPD sind sogar meist diejenigen gewesen, die in Regierungsbeteiligungen massive Asylrechtsverschärfungen oder den Abbau des Sozialstaats durchgebracht haben. Kurzum: Die politische Linke hat versagt.
So muss es nicht bleiben
Wir befinden uns gerade in eine Abwärtsspirale: Während sich die gesellschaftlichen Verhältnisse verschlimmern, gibt es einen gefährlichen Aufschwung rechter Kräfte. Anstatt, dass alle Menschen wütend auf den Kapitalismus sind, werden die Ärmsten in unserer Gesellschaft gegeneinander ausgespielt.
Auch um aus dieser Abwärtsspirale rauszukommen, braucht wieder eine starke politische Linke. Es braucht eine konstante linke Kraft, die es schafft, Menschen da abzuholen, wo sie gerade stehen. Die mit den richtigen Themen glaubhaft für eine bessere Welt eintritt. Eine linke Kraft, die Demokratie nicht als reine Dienstleistung versteht, sondern Menschen aktiv einbindet und sie damit Teil eines Projekts für ein besseres Morgen werden lässt. Eine Linke muss es schaffen, die Vielen für die Verbesserung der eigenen Umstände zu organisieren. Wenn wir das schaffen, dann haben wir auch endlich wieder die Perspektive zu gewinnen, anstatt immer nur gefühlt Verschlimmerungen verhindern zu müssen. Genau das muss unser Ziel sein.
Organisierung ist Handarbeit
Als Grüne Jugend sind wir Teil der politischen Linken. Wir haben die Möglichkeit, junge Menschen anzusprechen, sie zu politisieren, sie weiterzubilden und damit ready für genau diesen Kampf für eine bessere Welt zu machen. Das haben wir in der Vergangenheit bereits gemacht und tun dies auch weiterhin. Das ist wichtig, damit wir mehr werden und damit auch zu einem schlagkräftigeren Verband. Dort darf es aber nicht aufhören.
Wir müssen uns Gedanken über die richtige Strategie machen: Kurzfristig wie und welche konkreten Themen wir bespielen, wobei es hier auch sehr wichtig ist, mal neue Dinge auszuprobieren, denn das eine fertige Erfolgsrezept gibt es nicht. Die Europa-Kampagne wird in diesem Jahr ein solches Projekt sein. Hier wird auch klar, dass die Organisierung von vielen Menschen Handarbeit ist. Menschen müssen einzeln gewonnen werden und das ist viel Arbeit. Aber diese wird sich am Ende lohnen.
Auch langfristig sind Fragen, wo wir als Verband hinwollen und wie wir dort hinkommen, dabei zentral. Das können nicht Einzelpersonen entscheiden, sondern das sind wichtige Fragen für den gesamten Verband. Dafür braucht es gute Strukturen und Debatten. Erst das alles zusammen ermöglicht eine sinnvolle politische Praxis auf allen Ebenen. Ich habe unglaublich Bock, das in der nächsten Zeit mit euch allen gemeinsam anzupacken!
Der Länderrat ist eine wichtige Struktur, in der über diese und noch mehr Fragen debattiert und abgestimmt wird. Es wäre mir eine große Freude, die GRÜNE JUGEND NRW dort vertreten zu dürfen und würde mich über euer Vertrauen freuen.
Ich freue mich schon sehr auf die LMV, wir sehen uns dort <3
Euer Luca
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Luca Spychalski
Über mich
Ich bin 20 Jahre alt und wohne in Zülpich, einer Kleinstadt im Kreis Euskirchen und mache zur Zeit ein FSJ. Wenn ich nicht gerade politische Sachen mache oder arbeite, lese ich gerne oder verbringe Zeit mit Freund*innen.
Bildungsteam der GRÜNEN JUGEND NRW
seit 2023
Trainer der GRÜNEN JUGEND NRW
seit 2023
Sprecher/Koordi der GRÜNEN JUGEND Mittelrhein
seit 2022
Sprecher der GRÜNEN JUGEND Kreis Euskirchen
2022-2023
Beisitzer der GRÜNEN JUGEND Kreis Euskirchen
2021-2022
Mitglied der GRÜNEN JUGEND
seit 2021
Bei Fragen oder Gedanken <3
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